Neben der Ju Air bietet in Europa nur die Lufthansa mit ihrer Traditionsmaschine D-AQUI Rund- und Streckenflüge mit der Ju 52 an. Die Ju Air hat den Flugbetrieb allerdings auf freiwilliger Basis nach dem Absturz vom Samstag mit 20 Todesopfern eingetellt, will jedoch ab 17. August wieder abheben - wir berichteten. Laut dem Schweizer Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) gebe es grundsätzlich keine Einwände dagegen, sofern sichergestellt sei, dass die Crews mental in der Lage seien, den Betrieb sicher durchzuführen, ist aus der Schweiz zu vernehmen.
Weiterhin geflogen ist nach dem Absturz der Ju Air dagegen die Ju 52 der Lufthansa mit dem Traditionskennzeichen D-AQUI (amtliche Registrierung D-CDLH). Das hatte (auch in Medien) vereinzelt für Verwunderung und Kritik gesorgt. Doch die Flüge sind über Monate im Voraus ausgebucht, die Passagiere halten "ihrer" Tante Ju die Treue und wollen die gebuchten Flüge antreten.
Daher sieht man auch bei Lufthansa sieht man keinen Grund, den Flugbetrieb einzustellen. "Es gibt weder technisch noch operationell Gründe, die Flüge zu stoppen", erklärte dazu Wolfgang Weber von der Deutschen Lufthansa Berlin-Stiftung gegenüber deutschen Medien. Die Flugsaison der Ju dauert von Mai bis Oktober, den ganzen Winter über ist sie in der Werft und gilt damit als das "am gründlichsten gewartete Flugzeug" der gesamten Lufthansa-Flotte überhaupt.
Der Prototyp der Ju 52 hob 1932 zum ersten Mal ab, die Maschine der Lufthansa hatte ihren Erstflug 1936, die Maschinen der Ju Air 1939. Seither sind all diese Flugzeuge ohne tödlichen Unfall betrieben wurden, was für die ausgeklügelte und besonders sichere Konstruktion spricht.
Das sehen auch die Passagiere so: "Ein Flugzeug, das seit über 80 Jahren ohne Verluste von Menschenleben fliegt, ist für mich sicher", so der Tenor der von Austrian Wings befragten Reisenden. Auch etliche Mitglieder des Redaktionsteams von Austrian Wings sind - zum Teil mehrfach - mit der Tante Ju geflogen und würden jederzeit wieder einsteigen.
Nach aktuellem Stand der Ermittlungen deutet vieles darauf hin, dass die verunglückte Schweizer Ju 52 mit dem Kennzeichen HB-HOT in einen überzogenen Flugzustand geriet und deshalb abstürzte.
(red)