Trotz vieler Proteste findet am 28. August 1988 vor mehr als 300.000 Zuschauern eine Flugschau auf der US-Airbase Ramstein statt. Sie wird zum Schauplatz der größten Flugkatastrophe der deutschen Nachkriegsgeschichte. Bei der Vorführung einer Kunstflugfigur der italienischen Kunstfliegerstaffel "Frecce Tricolori" kollidieren drei Jets - eine Maschine stürzt als riesiger Feuerball in den Zuschauerbereich. Das Unglück fordert mindestens 71 Todesopfer - unter ihnen zwei ungeborene Kinder im Mutterleib - und mehr als 1.000 Verletzte.
1989 erscheint der abschließende Untersuchungsbericht des Bundestags zum Flugunglück von Ramstein. Er soll die Verantwortung für das Unglück klären und die Fragen beantworten, ob es hätte verhindert werden können, ob geltende Bestimmungen eingehalten worden sind und ob die Rettungskonzepte ausreichend waren.
Tatsächlich widersprechen die Aussagen des Berichtes an vielen Stellen den Erinnerungen der Zeitzeugen aus Katastrophenschutz, Medizin und Militär - vor allem, was die Rettungsmaßnahmen nach dem Unglück betrifft. Hier kommt der Bericht zu dem Schluss: Die auf der Grundlage der geltenden Vorschriften, Standards und Einsatzpläne abgegebene Bewertung der Rettungsmaßnahmen rechtfertige das Urteil "gut". Dagegen spricht unter anderem die Aussage von Feuerwehrmann Joachim Lenhardt: "Die richtige medizinische Notsorge konnte gar nicht gemacht werden. Die Patienten sind ja regelrecht weggerissen worden. Die Hubschrauber, die neben meinem Löschfahrzeug gelandet waren, hatten gar keine Zeit, jemanden aufzunehmen."
"ZDF-History" analysiert den offiziellen Untersuchungsbericht, rekonstruiert den Ablauf der Katastrophe und die erfolgten Rettungsmaßnahmen. Aber auch einer unseriösen Verschwörungstheorie geht das ZDF nach: Wie wahrscheinlich ist es, dass der Pilot der italienischen Kunstfliegerstaffel, Ivo Nutarelli, die Alleinschuld am Unglück trägt, so wie der Bericht behauptet?