Nachdem die 1977 entführte Lufthansa-Maschine „Landshut” im September 2017 in Friedrichshafen eingetroffen ist, wird nun eine Dauerausstellung in einem neu zu errichtenden Museumsbau vorbereitet. Im Zentrum steht die Geschichte der Entführung wie auch die Auseinandersetzung mit dem Terror der Rote Armee Fraktion (RAF). Dazu wird die Boeing 737-200 C restauriert und in das Ausstellungskonzept eingebettet, das sich zum Ziel setzt, die Ereignisse des Jahres 1977 im zeitgeschichtlichen Kontext anschaulich zu vermitteln.
Das Projektteam widmet sich derzeit intensiv der Recherche in Archiven und den nächsten Schritten auf dem Weg zu einem wissenschaftlich fundierten Ausstellungskonzept. „Wir freuen uns sehr auf die neue Aufgabe und sind gespannt, welche interessanten Exponate und vielleicht neue Erkenntnisse aus der Archivarbeit wir finden werden”, erklärt Jannik Pfister.
Als erfahrene Kuratorin freut sich Barbara Wagner auf den persönlichen Kontakt mit Beteiligten und Interessierten: „Die nächsten Monate werden sicher sehr spannend. Besonders freuen wir uns auf den Austausch mit Interessierten und Zeitzeugen.Wer zudem interessante Dokumente oder Exponate zur Landshut oder der Geschichte der RAF hat, darf sich gerne bei uns melden”. Die Kontaktaufnahme zum Projektteam ist über die Webseite www.die-landshut.de möglich.
Bei der Erarbeitung des Ausstellungskonzepts richtet sich der Fokus zunächst auf die Quellen- und Exponatssuche, das Aufbereiten des Forschungsstandes und das Festlegen der Themenschwerpunkte. Zeitgleich plant das Projektteam ein neues Begleitprogramm mit ausgewählten Veranstaltungen und Informationsmöglichkeiten, die es ermöglichen sollen, über die Jahre einen Einblick in die werdende Ausstellung zu geben.
Begleitet wird das „Landshut”-Projekt von einem siebenköpfigen wissenschaftlichen Beirat. Dieser berät das Projektteam bei der Erarbeitung und Umsetzung des Ausstellungskonzeptes. Dr. Barbara Wagner hat Kunstgeschichte, Geschichte und Germanistik in Heidelberg studiert und wurde 2004 in Kunstgeschichte mit einem Thema zur Aktionskunst der 1970er Jahre promoviert. Seitdem war sie in Baden-Baden zunächst als Kuratorin für die Staatliche Kunsthalle und anschließend für das Museum für Kunst und Technik des 19. Jahrhunderts tätig. Zuletzt kuratierte sie die große Landesausstellung zum 200. Geburtstag von Karl Marx im Ausstellungsteil des Rheinischen Landesmuseums in Trier.
Jannik Pfister hat Kulturwissenschaften, Internationale Beziehungen und Politik in Frankfurt (Oder), Lille, New York und Frankfurt am Main studiert und war von 2012 bis 2016 wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Goethe-Universität Frankfurt. Zuletzt war er wissenschaftlicher Referent der Geschäftsführung am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK).
(red / Dornier Museum)