Österreich

Luftraumsicherungsoperation im Rahmen des EU-Ratsvorsitzes

Ein Eurofighter-Schwarm; eine Rotte stellte das Bundesheer, die andere die Bundeswehr - alle Fotos: Christian Köhler

Am 19. und 20. September hat der "Informelle Gipfel der Staats- und Regierungschefs" in Salzburg statt gefunden. Das Österreichische Bundesheer sicherte an diesen Tagen verstärkt den Luftraum über dem Veranstaltungsort. Dafür wurde ein Flugbeschränkungsgebiet über Teilen Salzburgs, Oberösterreichs, der Steiermark, Tirols und der Bundesrepublik Deutschland errichtet.

Mehr als 850 Soldatinnen und Soldaten, 24 Militärluftfahrzeuge, darunter zwölf Flächenflugzeuge und zwölf Hubschrauber, schützten die Veranstaltung und die örtliche Bevölkerung vor Gefahren aus der Luft. Es wurden Flüge zur Überwachung des Luftraumes und zur Identifizierung von Luftfahrzeugen, die den gesperrten Luftraum verletzt hatten, durchgeführt.

Ziel der Luftraumsicherungsoperation war es, durch spezielle Verfahren und Abläufe von Einsatzsystemen den Luftraum über Teilen Österreichs verstärkt zu überwachen. Dadurch können mögliche Gefahrenpotenziale frühzeitig erkannt und die notwendigen Maßnahmen eingeleitet werden. Die Grenznähe zu Deutschland stellte bei dieser Luftraumsicherungsoperation eine besondere Herausforderung dar.

Neben vier Eurofightern und zwei Saab 105, standen vier bewaffnete Pilatus PC-7 und vier bewaffnete OH-58 Kiowa-Helikopter des Bundesheeres für Patrouillen im betroffenen Gebiet zur Verfügung. Zudem standen zwei Pilatus PC-6 als fliegende Funkstationen im Gebirge und acht Hubschrauber für Rettungseinsätze oder Transporte zur Verfügung. Am Boden ergänzten drei mobile Radarstationen das Luftraumüberwachungssystem „Goldhaube”.

Unterstützt wurde das Bundesheer an den beiden Tagen von der deutschen Luftwaffe. Airchief Generalmajor Karl Gruber wies darauf hin, dass es mit Deutschland allerdings noch kein Abkommen gebe, dass es deutschen Militärmaschinen erlaubt, verdächtige Flugzeuge in den österreichischen Luftraum hinein zu begleiten. Der derzeitige Stand ist, dass Bundeswehr-Kräfte (Kampfflugzeuge) an der Grenze umdrehen müssen, so der deutsche Luftwaffen-Brigadegeneral Kollmann beim Pressegespräch.

Ein Abkommen über eine Zusammenarbeit in der Luftraumsicherung befindet sich derzeit in der Sondierungsphase. Ein ähnliches Abkommen mit der Schweiz wurde hingegen in der Vorwoche im Parlament in Bern ratifiziert. In Österreich wurde es noch nicht vom Nationalrat beschlossen.

Fotoimpressionen:

Eurofighter des Bundesheeres in Salzburg
Eurofighter der Bundeswehr in "Ghost"-Sonderlackierung
Die Eurofighter wurden vor dem Hangar 7 der Flying Bulls abgestellt

Text & Fotos: Christian Köhler