Einmal mehr ist das Know-how der ÖAMTC-Flugrettung international gefragt. Derzeit werden vier Piloten der polnischen Flugrettung (LPR) von insgesamt fünf österreichischen Kollegen mit der Nachtflugtechnik vertraut gemacht. "Im Zuge einer europaweiten Ausschreibung haben wir mit unserer Erfahrung und Expertise gepunktet", berichtet Christophorus-Pilot und Fluglehrer Gerhard Brunner. "Unsere Aufgabe ist es, unser Wissen an die polnischen Piloten weiterzugeben und sie 'fit for mission' zu machen." Die bei diesem Training erworbenen Fertigkeiten sollen die Piloten aus Polen befähigen, in Zukunft selbst die Nachtflugausbildung durchzuführen.
Generell umfasst die Ausbildung drei Abschnitte. Zunächst vertiefen die auszubildenden Piloten ihre theoretischen Kenntnisse – beispielsweise in Flugmedizin, Flugwetter bei Nachtflügen, technischer Aufbau der Nachtsichtgeräte und Notverfahren. "Die Ausbildungsinhalte sind durch die Regulative der europäischen Luftfahrtbehörde genau vorgegeben", erläutert der ÖAMTC-Pilot. Hinzu kommen Trainingsflüge am Flugsimulator der Schweizer Luftwaffe in Emmen sowie unter realen Bedingungen in Polen.
Im anschließenden "Advanced Flight Training" werden die Piloten aus Polen auf die Einsatzpraxis vorbereitet. "Sowohl am Simulator als auch mit dem Hubschrauber werden Flüge und Außenlandungen bei unterschiedlichsten Rahmenbedingungen durchgeführt", gibt Brunner Einblick in den Trainingsalltag. Auf diese insgesamt vier intensiven Trainingswochen folgt eine sechswöchige Phase, in der das Gelernte in die Praxis umgesetzt wird.
Im dritten Teil der Ausbildung geht es dann darum, die Piloten der LPR zu Fluglehrern für den Nachtflug-Betrieb auszubilden. Im Zuge dieser Trainingswoche absolvieren sie unter anderem acht Nachtflugstunden von der Sitzposition des Fluglehrers aus. "Erst nach Abschluss dieser Phase sowie eines Checkfluges, sind sie berechtigt, sowohl Piloten als auch Flugretter im Nachtflug zu schulen", berichtet ÖAMTC-Pilot Brunner abschließend.
(red / ÖAMTC)