Seit Monaten fordert die VC Verbesserungen im Bereich der Vergütung und der Arbeitsbedingungen. Auf die bereits seit letztem Jahr unveränderten Forderungen hat die Geschäftsleitung nach wie vor kein verbessertes Angebot unterbreitet. „Trotz des deutlichen Zeichens durch den Streik Anfang August, herrscht immer noch Stillstand am Tariftisch. Wir erwarten endlich Lösungen.“, so Ingolf Schumacher, Vorsitzender Tarifpolitik der Vereinigung Cockpit. Daher hat die VC das Ryanair-Management im September zu einer Schlichtung aufgefordert und Vorschläge zum Ablauf einer solchen Schlichtung überreicht.
Statt sich aber mit dieser Aufforderung konkret auseinander zu setzen und eine Schlichtungsvereinbarung mit der VC zu schließen, versuchte die Geschäftsleitung des Billigfliegers nur durch unkonkrete und inhaltslose Aussagen auf Zeit zu spielen und ist offenbar weiterhin nicht einmal ansatzweise an einer Lösung interessiert, so der Vorwurf der Gewerkschaft.
Aus Sicht der VC muss ein Schlichter nicht nur über ausreichende Kenntnis des deutschen Rechts verfügen, sondern auch die Parteien zu einer Gesamtlösung führen können. Dazu hatte die VC auch mehrere geeignete Persönlichkeiten vorgeschlagen, die von Ryanair aber alle abgelehnt worden sind. Das Management beharrt weiterhin auf einem irischen Mediator, der die benötigten Rechtskenntnisse für Deutschland nicht haben kann und schon alleine deswegen nicht als Schlichter in Frage kommt. „Ryanair will mit ihrem Vorschlag offenbar ein Tarifdiktat durch die Hintertür erreichen. Das ist mit uns nicht zu machen.“, so Schumacher. Einigungen, die das Ryanair-Management mit den irischen und italienischen Piloten gefunden hat, können nicht als Blaupause für eine Lösung in Deutschland dienen. Den dortigen Vereinbarungen fehlen wesentliche Aspekte, die für eine Gesamtlösung hier nötig wären. In Irland wurde noch keine Vereinbarung über Vergütung und allgemeine Arbeitsbedingungen geschlossen. Streiks sind dort damit noch nicht ausgeschlossen worden. In Italien sind strukturelle Fragen bei Arbeitszeit und Vergütung für uns unzureichend geregelt. Die VC bedauert die Auswirkungen auf die betroffenen Passagiere. Diese mögen sich hinsichtlich ihrer geplanten Flugverbindungen bitte direkt an Ryanair wenden, da nur das Unternehmen selbst sagen kann, welche Flüge durchgeführt werden.
(red / VC)