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Gewinnprognose bei easyJet

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Airline meldet anhaltend starkes Handelsergebnis.

Im Zeitraum von Juli bis September 2018 konnte easyJet starke Ergebnisse vorweisen. Die beständige Kundennachfrage führte zu einem Anstieg von Passagierzahlen und Nebeneinnahmen, der die Erwartungen übertraf. Flugstörungen in ganz Europa sind nach wie vor ein branchenweites Problem und wirken sich auf die Einnahmen, die Kosten und die betriebliche Leistung aus, wobei europäische Streikmaßnahmen und Flugverkehrsbeschränkungen den stärksten Einfluss haben. Am Flughafen Berlin Tegel konnte eine verbesserte Leistung erzielt werden, sodass der Gesamtverlust auf rund 115 Millionen GBP reduziert werden konnte. Auch die Integrationskosten konnten auf 45 Millionen GBP gesenkt werden. Trotz der Zunahme der Störungen erwartet easyJet für das Geschäftsjahr 2018 einen Jahresgewinn (vor Steuern) von 570 bis 580 Millionen GBP. Dies liegt im oberen Bereich der vorherigen Prognosen.

Umsatz
Die Zahl der Passagiere für das gesamte Geschäftsjahr 2018 (exklusive Tegel) werden voraussichtlich um 5,4% auf rund 84,6 Millionen steigen. Dies ist auf eine Kapazitätserhöhung von 4,2% auf rund 90,3 Millionen Sitzplätze zurückzuführen, die jedoch aufgrund von externen Störungen niedriger ausfiel als ursprünglich geplant. Die Auslastung für das gesamte Geschäftsjahr wird voraussichtlich um 1,0 Prozentpunkte auf 93,6% steigen. Der Gesamtumsatz pro Sitz wird ohne die Tegel-Aktivitäten für das Gesamtjahr währungsbereinigt wird voraussichtlich um etwa 6,5% steigen. Für das zweite Halbjahr ist zu erwarten, dass der Gesamtumsatz pro Sitz, den Tegel-Betrieb ausgenommen, währungsbereinigt um ca. 5,0% steigt und liegt damit im oberen Bereich der bisherigen Prognosen. Der Gesamtumsatz einschließlich Tegel wird voraussichtlich rund 5.895 Millionen GBP betragen.

Kosten
Die Gesamtkosten pro Sitz ohne Treibstoff (exklusive Tegel) dürften im Gesamtjahr währungsbereinigt um rund 3,8% gestiegen sein. Dieser Anstieg fiel aufgrund anhaltender Störungen des Flugbetriebs höher aus als ursprünglich erwartet. Die zugrunde liegende Kostenkontrolle bleibt solide und entspricht den Erwartungen, da easyJet weiterhin erhebliche Vorteile durch sein Kostenprogramm gewinnen konnte. easyJet verzeichnete im Vergleichszeitraum von April bis Juni 2018 eine Zunahme der Stornierungen. Die klare Mehrheit dieser Stornierungen ist auf Streikmaßnahmen, Einschränkungen bei der Luftsicherung oder Unwetter in ganz Europa zurückzuführen. Die Gesamtinvestitionskosten ohne Kraftstoff und einschließlich Tegel werden voraussichtlich rund 4.135 Millionen GBP betragen.

Die Gesamtkosten für Kraftstoff einschließlich Tegel werden für das gesamte Geschäftsjahr 2018 voraussichtlich rund 1.185 Millionen GBP betragen. Einschließlich erwarteter Zusatzkosten von 15 Millionen GBP im Vergleich zu früheren Prognosen, die aufgrund von Wechselkurseinflüssen in US-Dollar und Kosten resultierend aus dem CO2-Emissionshandelssystem entstanden.

Berlin-Tegel
easyJet macht gute Fortschritte bei der Implementierung seiner operativen Leistung und dem Ausbau seiner Marktpräsenz in Berlin, trotz dem Erbe eines ineffizienten Flugplans, der besonders in der Hochsaison starke Auswirkungen zeigte. Die Gesamtverluste für Tegel werden für das Geschäftsjahr 2018 voraussichtlich rund 115 Millionen GBP betragen. Dies ist eine Verbesserung gegenüber bisheriger Prognosen. easyJet geht davon aus, im Geschäftsjahr 2018 rund 4,9 Millionen Sitzplätze geflogen zu haben. Die Auslastung bleibt hoch und liegt im vierten Quartal bei ca. 85%, was auf eine positive Kundenakzeptanz hinweist. easyJet erwartet zudem eine weitere Reduzierung der Nebenkosten für das gesamte Jahr auf ca. 45 Millionen GBP. Der erwartete Gesamtverlust von easyJet für den Tegel-Betrieb hat sich verbessert und liegt nun im Rahmen der ursprünglichen Prognose von rund 160 Millionen GBP.

IT-Plattform
In den vergangenen drei Jahren hat easyJet in seine gewerbliche IT-Plattform investiert, die durch signifikante Verbesserungen der Website und Sitzplatzkapazitäten sowie Verbesserungen der zugrunde liegenden Ausfallsicherheits- und Kontrollsysteme zu Umsatzvorteilen geführt hat. easyJet hat sich dazu entschieden, die Technologieentwicklung durch eine bessere Nutzung und Entwicklung bestehender Systeme auf einer modularen Basis zu ändern, anstatt auf eine vollständige Ersetzung der gewerblichen Kernplattform hinzuarbeiten. Als Folge dieser Änderung verzeichnet easyJet Nebenkosten in Höhe von rund 65 Millionen GBP für IT-Investitionen und damit verbundene Verpflichtungen, die nicht länger benötigen werden. easyJet wird weiterhin in den Digital und eCommerce-Bereich investieren, um weiterhin eine führende innovative, ertragssteigernde und kundenfreundliche Plattform anbieten zu können.

Bilanz
easyJet verfügt weiterhin über eine branchenführende Bilanz und erwartet zum Ende des Geschäftsjahres 2018 eine starke Netto-Cash-Position. Im August konnte easyJet seine Liquiditätsposition weiter stärken, indem eine zweijährige ungesicherte Revolving Credit Facility (RCF) in Höhe von 250 Millionen GBP aufgenommen wurde. Dies kommt zu dem bestehenden RCF von 500 Millionen US-Dollar hinzu. Die Bedingungen des neuen RCF spiegeln keine finanziellen Vereinbarungen wider und können flexibel um weitere 50 Millionen GBP erhöht werden.

Dividende
easyJet beabsichtigt eine Dividende für das Geschäftsjahr 2018 auszuschütten, die mit dem bestehenden Ansatz übereinstimmt, eine Dividende in Höhe von 50% des Gesamtergebnisses pro Aktie auszuschütten. Alle zur Verfügung gestellten Zahlen für das Geschäftsjahr 2018 unterliegen einer Prüfung und abschließenden Anpassung, sobald der Jahresabschlussprozess abgeschlossen ist.

Ausblick

(basierend auf bestehenden Rechnungslegungsstandards und inklusive Tegel)

Für das am 30. September 2019 endende Geschäftsjahr erwartet easyJet auf Basis der Gesamtleistung für das Jahr 2018:

  • Die Steigerung der Kapazität für das gesamte Jahr um ca. 10% auf rund 105 Millionen Plätze. Etwa die Hälfte davon entspricht der Festigung des Berliner Betriebs auf Jahresbasis sowie dem Vorteil der Flottenaufwertung im Sommer 2018 und ist daher für das erste Halbjahr gewichtet.
  • Einen Rückgang des H1-Umsatzes pro Sitz bei konstanter Währung im niedrigen bis mittleren einstelligen Bereich. Dies spiegelt eine Fortsetzung des positiven Handels wider, der auf eine Reihe von einmaligen Einnahmen aus dem ersten Halbjahr 2018, wie der Konkurse von Monarch und Air Berlin, sowie durch die Auswirkungen der Winterflugannullierungen von Ryanair, zurückzuführen ist. Der Geschäftsvorteil von Ostern wird sich von der ersten in die zweite Jahreshälfte verschieben.
  • Gleichbleibende Gesamtkosten pro Sitzplatz ohne Kraftstoff bei konstanter Währung, was einen erwarteten Rückgang der zugrunde liegenden Kosten pro Sitz ohne Treibstoff bei konstantem Währungsausgleich durch inflationäre Flughafen- und Mitarbeiterentgelte und Investitionen in das Geschäft widerspiegelt.
  • Es wird erwartet, dass die Kosten für den gesamten Kraftstoff für das Jahr 2019 zwischen 55 Millionen GBP und 105 Millionen GBP liegen werden. Die gesamte gemeldete Kraftstoffrechnung wird voraussichtlich 1,48 Milliarden GBP betragen.
  • Wechselkursschwankungen werden voraussichtlich einen negativen Einfluss von ca. 10 Millionen GBP auf das Gesamtergebnis vor Steuern haben.
  • Ziel von easyJet ist es, im Geschäftsjahr 2019 in Berlin kostendeckend zu sein. Dies ist resultierend aus den obigen Prognosen.

easyJet plant, weitere Details zu mittelfristigen Plänen im Rahmen der Bekanntgabe der Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2018 am Dienstag, dem 20. November 2018, zu veröffentlichen.

Johan Lundgren, Geschäftsführer von easyJet, sagte dazu:
"easyJet erwartet sowohl im 4. Quartal als auch im Gesamtjahr eine starke Performance, die auf besser als erwartete Zuwächse bei den Passagier- und Nebenerlösen sowie auf geringere Verluste bei unserem Betrieb in Tegel zurückzuführen ist. Wir erwarten jetzt, dass unsere Gesamterträge für das Jahr zwischen 570 Millionen GBP und 580 Millionen GBP liegen, und zwar in der oberen Hälfte unseres Prognosebereichs. Dies wurde trotz höherer Kosten erreicht, die durch Störungen aufgrund von Streikmaßnahmen und Unwetter verursacht wurden. Wir haben jedoch von einer Reihe von Ereignissen im Jahr 2018 profitiert, darunter die Insolvenzen von Monarch und Air Berlin sowie die Flugstornierungen von Ryanair. Im vierten Quartal haben wir uns entschieden, unseren Ansatz bezüglich der Technologieentwicklung zu ändern. Anstelle einer vollständigen Ersetzung unserer gewerblichen Kernplattform werden wir in eine bessere Nutzung und Weiterentwicklung bestehender Systeme auf einer modularen Basis investieren. Dies hat zu Nebenkosten von 65 Millionen GBP geführt, da wir unsere Systeme für einen besseren Service für unsere Kunden umgestalten. Wir freuen uns auf das Geschäftsjahr 2019, und wollen weiterhin in die langfristigen strategischen Initiativen investieren, die wir uns im Halbjahr 2018 vorgenommen haben."

(red / easyJet)