International

Höhere Spurgenauigkeit auf Abflugrouten am Flughafen Köln/Bonn

Symbolbild Flugverkehr - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Ein neues, satellitengestütztes Navigationsverfahren am Flughafen Köln/Bonn ermöglicht es Piloten, beim Abflug die Streckenführung präziser einzuhalten. Köln/Bonn ist der bundesweit zweite Flughafen, an dem die DFS Deutsche Flugsicherung GmbH das neue Navigationsverfahren einführt. Das gaben die DFS und der Flughafen Köln/Bonn in einer gemeinsamen Erklärung bekannt.

„Mit dem neuen Verfahren wird eine höhere Genauigkeit im Kurvenflug mit höherem Abstand zur Bebauung erreicht. Wir versprechen uns davon auch ein besseres Vermeiden des Überflugs bewohnter Bereiche”, erklärt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

Das neuartige, auf Satellitennavigation basierende Verfahren wird seit dem 11. Oktober auf vier bestehenden Abflugstrecken angewendet. Es sorgt insbesondere im Kurvenflug für eine verbesserte Einhaltung der Ideallinie. Piloten, die dieses Verfahren nutzen, befliegen dabei in hoher Präzision eine Kreisbahn, die von der Flugsicherung anhand eines festgelegten Radius definiert ist. Flugzeuge können so ihre vorgegebene Ideallinie im Kurvenflug mit kontinuierlich gleichem Abstand zum Referenzpunkt einhalten.

Die Vorteile des Verfahrens sind:

·         Keine neuen oder geänderten Streckenführungen und damit keine neuen Betroffenheiten

·         Hohe Spurtreue in den Kurven

·         Hohe Navigationsgenauigkeit auch auf geraden Teilstücken

Durch die höhere Navigationsgenauigkeit können tendenziell positive Effekte hinsichtlich der Lärmwirkungen für die Bewohner der Region erreicht werden. Voraussetzung ist, dass die Airlines Flugzeuge einsetzen, die mit moderner und für dieses Verfahren zugelassener Satellitennavigationstechnik ausgerüstet sind. Gegenwärtig kann nur ein Teil der von Köln/Bonn abfliegenden Flugzeuge die Verfahren anwenden. Allerdings wird mit fortschreitender Modernisierung der Flugzeugflotten dieser Anteil immer größer werden. Die DFS und der Flughafen Köln/Bonn stellen deshalb bereits jetzt die Weichen für die Zukunft.

Die Umsetzung von Flugrouten auf dieses neuartige Verfahren wird durch die europäische Union bis spätestens 2030 gefordert. Aus Gründen des Lärmschutzes hat der Flughafen Köln/Bonn die DFS bereits jetzt beauftragt, vier entsprechende Verfahren für die hauptsächlich genutzten Abflugströme zu entwickeln und einzuführen. „Selbst unter schwierigen Wind- und Wetterbedingungen kann mit Hilfe dieses präzisen Verfahrens der Anteil der erlaubten, aber unerwünschten Abweichungen von der Ideallinie reduziert werden”, sagt André Biestmann, Leiter Luftraum- & ANS-Support bei der DFS.

(red / CGN / DFS)