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Köln/Bonn erwartet positive Verkehrszahlen

Symbolbild Flugverkehr - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

13 Millionen Passagiere, 870.000 Tonnen Fracht in 2018 wahrscheinlich.

Das dritte Quartal geht zu Ende – und der Flughafen Köln/Bonn zieht für das laufende Geschäftsjahr eine bislang positive Bilanz: Rund 13 Millionen Passagiere werden bis Ende Dezember in Köln/Bonn gestartet oder gelandet sein. Im Vergleich zu 2017 bedeutet das ein Plus von 5%. Auch im Cargo-Bereich wird das Jahr positiv verlaufen: 870.000 Tonnen umgeschlagene Waren und Güter bedeuten ein Plus von 4% im Vergleich zum Vorjahr.

„2018 ist ein turbulentes Jahr für die Branche. Es gab zahlreiche Streiks, extreme Wetterkapriolen sowie Kapazitätsengpässe bei Airlines und im Luftraum. Umso mehr freut es uns, dass wir bei den Verkehrszahlen gut unterwegs sind und erstmals 13 Millionen Passagiere verzeichnen werden”, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

Verkehrsentwicklung Passage und Fracht
In den ersten drei Quartalen des Jahres wurden 9.970.000 Passagiere in Köln/Bonn gezählt – ein Plus von 5% im Vergleich zum Vorjahr. Wachstumstreiber waren dabei vor allem Eurowings auf der Kurz- und Mittelstrecke sowie Ryanair, Condor und Easyjet, die mit ihrem Engagement das Defizit kompensieren konnte, das durch die Insolvenzen von Air Berlin und Niki entstanden war. Im Cargo-Bereich wurden bis September 631.000 Tonnen Waren und Güter umgeschlagen – ein Plus von 4% im Vergleich zum Vorjahr.

Bis zum Jahresende wird im Cargo-Bereich, dem zweiten großen Geschäftsfeld des Airports, mit 870.000 Tonnen (+ 4%) Fracht ein neuer Höchstwert erwartet. „Das ist ein schönes Zeichen dafür, dass wir unsere starke Marktposition im Cargo-Bereich weiter festigen konnten”, sagt Vanneste.

Trotz hoher Aufwendungen, etwa für Sanierungen, sorgen die guten Zahlen in beiden Geschäftsfeldern dafür, dass der Flughafen das Jahr 2018 mit einem sehr kleinen positiven Ergebnis beenden wird. Dieses liegt nochmal unter dem des Vorjahres: Erwartet werden am Ende des Jahres 1 Million Euro Gewinn (2017: 3,8 Mio. Euro). „Im Vergleich zu 330 Millionen Euro Umsatz ist dies ein zu kleines Ergebnis”, so Vanneste.

Non-Aviation
Im Non-Aviation-Bereich wurden im Terminal 1 mehrere neue attraktive Angebote geschaffen: Eröffnet wurden ein Hallhuber-Store für Damen-Bekleidung, die regionale Confiserie Coppeneur mit Schokoladen-Spezialitäten sowie eine neue Kamps-Backstube. In diesem Oktober kommt das neuartige Gastronomie-Konzept Mishba dazu – angeboten werden warme „To go"-Gerichte wie Kumpir-Kartoffeln und Burritos.

Auf der Zielgeraden sind die Arbeiten an der Schrankenanlage auf der Flughafen-Zufahrt. Sie ist Teil eines neuen Verkehrskonzeptes, mit dem die Verkehrsführung und speziell die Zufahrt reguliert werden soll. Ziel ist es, die Verkehrsbelastung vor den Terminals zu verringern und die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Der Flughafen muss den Verkehrsfluss spürbar verbessern und verhindern, dass Autofahrer widerrechtlich Sperrflächen, Fahrspuren und Rettungswege blockieren.

Gäste, die den Airport anfahren, können ab Ende des Jahres nach Passieren der Schrankenanlage innerhalb einer zehnminütigen freien Durchfahrtzeit kostenlos direkt vor den Terminals halten, etwa um Angehörige zu bringen oder abzuholen. Nach Ablauf der freien Durchfahrtzeit gilt ein erhöhter Parktarif. Dieser steigt stufenweise an: Parken bis 15 Minuten kostet zum Beispiel 5€, bis 30 Minuten 12€. Günstiger wird es, die Parkhäuser direkt zu nutzen, auch die dort vorhandenen Kurzparkzonen. Dort bleiben die Parktarife unverändert.

Angepasst werden zum 1. November 2018 die Präsenz-Tagestarife: Im P1 von 30€ auf 33€, im P2 von 29€ auf 33€, im P3 von 24€ auf 27€. Die Wochentarife steigen im P2 von 79€ auf 89€ und im P3 von 59€ auf 69€. Die Online-Tarife werden analog angepasst. Der 29€-Online-Tarif für eine Woche Parken im P3 bleibt weiterhin bestehen. Es bleibt wie bisher stets günstiger, bis 24 Stunden vorher online zu rersevieren.

Strategischer Ausblick
In der Zukunft warten auf den Airport große Herausforderungen: In einem schwierigen Wettbewerbsumfeld will der Flughafen sich nachhaltig profitabel entwickeln, neue Erlösquellen im Bereich Non-Aviation erschließen und zugleich notwendige Investitionen in die Infrastruktur tätigen. Voraussetzung sind eine deutliche Verbesserung der Profitabilität des Unternehmens sowie schlankere Kostenstrukturen in allen Geschäftsbereichen.

In den nächsten 10 Jahren müssen nach ersten Berechnungen mehr als 600 Millionen Euro für Instandhaltung und Sanierung bereitgestellt werden. „Um dieses Volumen stemmen zu können, müssen wir dauerhaft deutlich mehr Geld verdienen. Deshalb hat die Verbesserung der Profitabilität oberste Priorität. Nur, wenn wir wirtschaftlich gesund sind, werden wir unsere Potenziale nutzen und den Flughafen erfolgreich weiterentwickeln können”, so Vanneste mit Blick auf die operative Marge (EBITDA) von etwa 16%. Ziel müsse eine Marge von 30% sein. Zumal durch den Verlust der Eurowings-Langstrecke, Reduzierungen bei Ryanair sowie Airline-Konsolidierungen im kommenden Jahr ein Passagierrückgang von etwa 1 Million Passagieren erwartet wird, der nach aktuellen Prognosen nur zum Teil kompensiert werden kann.

Übergeordnetes Ziel für die nächsten Jahre ist die Erhöhung der Profitabilität im Einklang mit der Akzeptanz des Flugbetriebes bei den Anwohnern sowie einem nachhaltigen Umgang mit der Umwelt. Die Zwei-Säulen-Strategie (Passage/Fracht) soll ausgebaut werden, Ressourcen und Infrastrukturen sollen optimal vermarktet werden, wettbewerbsfähige Personalkostenstrukturen geschaffen werden.

Um die Profitabilität zu steigern, müssen alle Geschäftsbereiche einen Beitrag leisten. Ein wesentlicher Erlös-Baustein für die Zukunft des Airports ist etwa die Erschließung landseitiger Flächen – etwa durch den Bau einer „Airport City”. Damit ist u.a. der Neubau von Gebäuden auf der Landseite gemeint, die gewinnbringend vermietet werden können. „Es gibt vor allem im Non-Aviation-Bereich noch viele Möglichkeiten – etwa durch die Erschließung der Airport-City. Wir haben große, attraktive Flächen in Terminal-Nähe zur Verfügung, um neue Bürogebäude für Airline-Kunden oder Unternehmen zu bauen, die regelmäßig den Flughafen nutzen. Wir müssen alle Potenziale des Flughafens ausschöpfen”, sagt Johan Vanneste.

Zahl der Jobs am Airport steigt: 14.804 Menschen arbeiten in Köln/Bonn
Der Köln Bonn Airport ist der Jobmotor der Region – das zeigen die steigenden Zahlen der Mitarbeiter: 14.804 Frauen und Männer arbeiteten am Stichtag 31. Dezember 2017 in 130 Unternehmen am Flughafen. Diese Zahlen hat die Arbeitsstättenerhebung ergeben, die der Flughafen alle zwei Jahre durchführt. 839 Arbeitsplätze sind seit der letzten Erhebung 2015 dazugekommen, ein Plus von 6 Prozent. Innerhalb der letzten zehn Jahre sind am Köln/Bonner Flughafen 2.344 zusätzliche Arbeitsplätze entstanden – das bedeutet ein Wachstum von 19 Prozent. Insgesamt sichert der Flughafen Einkommen von über 560 Mio. Euro.

„Mit über 14.800 Mitarbeitern ist unser Flughafen eine der größten Arbeitsstätten in Nordrhein-Westfalen. Es gibt kaum einen Ort, an dem so viele unterschiedliche Berufe aufeinandertreffen – hier arbeiten Lader, Vogelschlagbeauftragte und Luftverkehrs-Ingenieure nebeneinander. Diese Vielfalt macht den Airport zu einem faszinierenden Arbeitsplatz”, sagt Johan Vanneste, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen Köln/Bonn GmbH.

Jobs verteilen sich auf Passage und Fracht
Drei Viertel der Mitarbeiter sind bei den zehn größten Unternehmen auf dem Flughafengelände beschäftigt. Dazu gehören UPS (2.902 Mitarbeiter), die Lufthansa Group mit Eurowings (2.108) und die Flughafengesellschaft (1.856). Die Jobs verteilen sich über die beiden Standbeine des Köln Bonn Airport: 55 Prozent der Mitarbeiter sind in der Passage tätig, 45 Prozent in der Fracht.

Durch die vielen Mitarbeiter im Cargo-Segment ergibt sich der hohe Stellenwert der Nachtarbeit am Flughafen. Mehr als 6.800 Beschäftigte arbeiten zwischen 22 Uhr abends und 6 Uhr morgens – und zwar gelegentlich, regelmäßig oder ständig. „46 Prozent unserer Arbeitsplätze sind nachtgebunden – das unterstreicht, welche Bedeutung die Nachtoffenheit für den Flughafen und seine Mitarbeiter hat, genauso wie für die Wirtschaft in der Region”, sagt Johan Vanneste.

Optimistisch sehen die am Airport ansässigen Unternehmen in die Zukunft: 93 Prozent der Firmen gehen davon aus, dass die Zahl ihrer Mitarbeiter in den nächsten zwei Jahren stabil bleibt oder steigt. Fast die Hälfte, 49 Prozent, gehen in dieser Zeit von steigenden Umsätzen aus.

Wie die Arbeitsstättenerhebung auch ergibt, zeichnet sich der Airport durch ein multikulturelles Arbeitsumfeld aus. 11.594 Deutsche arbeiten am Flughafen, 3.210 Mitarbeiter gehören anderen Nationalitäten an – das sind 22 Prozent. Die meisten von ihnen, 10 Prozent, haben türkische Wurzeln, 2 Prozent stammen aus Griechenland und 1,7 Prozent aus Polen.

(red / CGN)