Wie das saudi-arabische Entwicklungs- und Wiederaufbauprogramm für Jemen (Saudi Development and Reconstruction Program for Yemen, SDRPY) meldet, wird der Flughafen in der historischen Stadt Marib östlich der Hauptstadt Sanaa neu aufgebaut, und nach seiner Fertigstellung als wichtiges Drehkreuz für die Infrastruktur des Landes und der Region dienen. Das Projekt wird während seiner Laufzeit ca. 1.000 dauerhafte Arbeitsplätze nach Abschluss, 5.000 Arbeitsplätze während des Baus und ca. 10.000 indirekte Arbeitsplätze in Nebenbereichen schaffen. Die Arbeiten sollen von der gleichen Firma ausgeführt werden, die auch einen Flughafen in Chicago geplant und umgesetzt hat.
Der saudi-arabische Botschafter im Jemen, Mohammed Al Jaber, Direktor des SDRPY, erklärte: "Es handelt sich um ein spannendes Projekt, das für genau das steht, was Jemen zum jetzigen Zeitpunkt in Hinblick auf Beschäftigung und wirtschaftliche Möglichkeiten braucht, und die Nähe zur Hauptstadt könnte die Bemühungen um eine Zusammenführung der Regionen Al-Jawf, Shabwah und Hadramaut wiederbeleben. Eine derart wesentliche Arbeit, duldet, wie viele Projekte dieser Art, keinen Aufschub – die Menschen im Jemen brauchen dieses Engagement jetzt, während wir weiterhin unermüdlich nach einer politischen Lösung für den Konflikt streben."
Das SDRPY arbeitet landesweit außerdem an folgenden Projekten: die King Salman Educational and Medical City, das Seiyun-Krankenhaus, die al-Ghaydah-Schulen, das Al-Ghaydah-Wasserversorgungsprojekt, ein Brunnenbauprojekt, zwei Kraftwerke in Socotra, ein Nierendialysezentrum, ein Projekt für Erdölderivate, ein Projekt für Wohnanlagen, ein Projekt für Grenzposten, ein nationales Sicherheitsprojekt und ein Zentrum zur Terrorismusbekämpfung. Saudi-Arabien hat der jemenitischen Zentralbank vor wenigen Monaten bereits eine finanzielle Beihilfe in Höhe von 2 Mrd. USD gewährt, um die Währung des Landes zu stärken.
Saudi Arabien in der Kritik
International steht Saudi Arabien derzeit in der Kritik, weshalb das autoriär regierte Land versucht, sein Ansehen mit PR-Aktionen wieder zu verbessern. So wird dem Regime nicht nur die Ermordung des kritischen Journalisten Jamal Khashoggi angelastet, sondern auch die Menschenrechtssituation in dem Land gilt als katastrophal. Saudi Arabien selbst steht deshalb seit geraumer Zeit unter dem sprichwörtlichen "Beschuss" von Menschenrechtsorganisationen. In dem Land, in dem eine besonders strenge Auslegung des Islam Staatsreligion ist, ist die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt. Regelmäßig finden öffentliche Hinrichtungen durch Enthaupten schon wegen geringer "Vergehen" wie etwa Ehebruch, Hexerei oder Abfall vom islamischen Glauben ("Gotteslästerung") statt. Für internationales Aufsehen sorgte auch der Fall des Bloggers Raif Badawi, der 2013 wegen "Beleidigung des Islam" zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde. Auch Frauen werden unter Berufung auf "islamisches Recht" seit Jahrzehnten massiv unterdrückt. Um die Pressefreiheit ist es ebenfalls ausgesprochen schlecht bestellt. Das deutsche Nachrichtenmagazin "Spiegel" berichtete schon vor knapp vier Jahren, dass das "Justizsystem" Saudi Arabiens ähnliche Methoden aufweist wie jenes der Terrororganisation Islamischer Staat.
(red TM / Saudische Regierung)