Österreich

Gewerkschaft kritisiert Stationsschließungen bei der AUA

AUA-Pilot im Cockpit, Symbolbild - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Über 210 Bordpersonalbeschäftigte betroffen: Hebenstreit und Schwarcz-Breuer warnen vor Arbeitsplatzvernichtung und Schwächung der Bundesländerflughäfen.

Wie heute auf einer Pressekonferenz des AUA-Vorstandes bekannt wurde, hat das AUA-Management den Abzug von Flugzeugen samt Personal von den Bundesländerflughäfen Klagenfurt, Salzburg, Linz, Innsbruck und Graz nach Wien beschlossen. Die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida warnt deshalb in einer Presseaussendung vor einer regionalen Arbeitsplatzvernichtung und Schwächung der Bundesländerflughäfen durch diese beginnenden AUA-Standortschließungen. Mehr als 210 AUA-Beschäftigte des Bordpersonals aus den Bundesländern sind von den Personalabbauplänen des Vorstands betroffen.

"Angesichts von anhaltenden Streckenausdünnungen und dieser beginnenden Schließungspläne kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass dahinter eine Systematik steckt", kritisiert vida-Vorsitzender Roman Hebenstreit.

Von der Auflösung der Bundesländerstationen sind primär jene Piloten und Flugbegleiter betroffen, die auf dem Muster Q400 eingesetzt sind, das in den kommenden Jahren - wie berichtet - ausgeflottet werden soll - Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Detailinfos über die beginnenden Schließungen der Bundesländerheimatbasen sowie einen Sozialplan für das betroffene fliegende Personal, fordert der Vorsitzende des vida-Fachbereichs Luftfahrt, Johannes Schwarcz-Breuer, vom AUA-Vorstand ein. "Bis jetzt hat uns der Vorstand im Regen stehen lassen. Die Beschäftigten wollen wissen, wie es mit ihren Arbeitsplätzen und ihrem Familienleben weitergehen wird. Die Beschäftigten und ihre Familien werden buchstäblich genauso im Regen stehen gelassen wie die AUA-Kunden aus den Bundesländern und die regionale Wirtschaft", ist Schwarcz-Breuer empört. "Darüber hinaus verlange ich von der AUA-Geschäftsführung einen Sozialplan für betroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 75 Prozent des Personals müssen neben dem jetzt schon viel Flexibilität fordernden Job noch Kinder und pflegebedürftige Angehörige betreuen", gibt der vida-Gewerkschafter zu bedenken. "Wie stellt sich der AUA-Vorstand das vor? Die Beschäftigten haben ein Recht auf Informationen für ihr planbares Leben und ihre Freizeit. Sie wollen rechtzeitig wissen, ob sie ihren Job verlieren oder zukünftig stundenlange Anreisezeiten zur Arbeit in Kauf nehmen müssen und ob die Dienstzeiten nun deutlich länger werden?", will Schwarcz-Breuer wissen.

Kritiker wiederum werfen der Gewerkschaft "absolute Realitätsverweigerung" und "wirtschaftliche Inkompetenz" vor. Allein wenn man sich beispielsweise die Rotation Linz - Düsseldorf - Linz ansehe, bei der das eingesetzte Flugzeug stundenlang untätig auf dem Boden herumstehen müsse, sei für jeden, der "nur das geringste von BWL versteht", klar, dass der "Ist-Zustand geändert werden muss".

(red / vida via APA-OTS)