Seit 1986 war die Junkers Ju 52/3m mit dem Traditionskennzeichen D-AQUI und dem Traditionsnamen "Berlin Tempelhof" unter der Schirmherrschaft der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung in Deutschland und Europa unterwegs. Rund 10.000 Passagiere pro Jahr konnten so an Bord der guten alten "Tante Ju" eine Zeitreise im wahrsten Sinne des Wortes unternehmen. Im Jahr 2015 wurde das Flugzeug vom Hamburger Denkmalamt gar zum beweglichen Denkmal erklärt.
Doch nun steht das Aus für die historische Maschine offenbar bevor. Schon seit Wochen war in Insiderkreisen darüber gemunkelt worden, weil es noch immer keinen Flugplan für die Saison 2019 gab. Nun scheint es offiziell: Der Vorstand der Lufthansa AG wird den Betrieb der Ju 52, die im Eigentum der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung steht, finanziell nicht weiter unterstützen. Damit ist das Ende des kommerziellen Flugbetriebes de facto besiegelt. Über die Gründe für diese Entscheidung kann bisher nur spekuliert werden. Lufthansa selbst bestätigte, dass der kommerzielle Flugbetrieb mit der D-AQUI nicht fortgeführt werden soll.
Hinter vorgehaltener Hand wird jedoch gemunkelt, dass der Betrieb der Ju 52 - die laut einhelliger Meinung von Fachleuten ein unbezahlbarer Werbeträger für Lufthansa ist - dem Lufthansa Vorstand um Carsten Spohr schon länger ein Dorn im Auge sei. Nun habe man den Absturz einer Ju 52 der Ju Air zum Anlass genommen, um auch die eigene Maschine aus dem Verkehr zu ziehen, heißt es.
Es wäre nicht die erste umstrittene Entscheidung von Carsten Spohr in Sachen Lufthansa-Traditionsflugzeuge: Im März des vergangenen Jahres waren die Arbeiten am Super Star Projekt gestoppt worden, Austrian Wings berichtete.
Auf der Homepage der Deutschen Lufthansa Berlin Stiftung ist indes von dem mutmaßlichen Aus noch nichts zu lesen. Dort heißt es, dass der neue Flugplan für die Ju 52 Rundflüge "im März 2019" erscheinen soll.
(red)