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EP-IBK: Der letzte seiner Art bei Iran Air

Fotos: O. Huber / Austrian Wings Media Crew

Gemeinsam mit der zweistrahligen Boeing 767 revolutionierte der Airbus A310 den Langstreckenverkehr. Anderes als sein Konkurrent aus dem Hause Boeing, ist der europäische Zeistrahler heute allerdings fast vollständig aus dem Passagierverkehr verschwunden. Zu den letzten Betreibern zählt Iran Air.

Bereits in den 1970er Jahren begann Airbus mit der Entwicklung eines kleineren Modells des A300 (der zu dieser Zeit noch mit einem konventionellen analogen Dreimann-Cockpit ausgestattet war), die schließlich im Airbus A310 mündete. Der Erstflug der Basisversion A310-200 erfolgte am 3. April 1982. Erstkunden waren Lufthansa und Swissair, die ihre ersten Maschinen am 29. März 1983 übernahmen. Gegenüber dem A300 unterschied sich der A310 nicht nur durch den kürzeren Rumpf, der maximal 280 Passagieren Platz bot, sondern vor allem durch sein modernes Zweimann-Cockpit, das nur noch wenige analoge Rundinstrumente, dafür umso mehr Computerdisplays aufwies. Wie sein Vorgänger hatte der A310 jedoch - als letztes Flugzeug aus dem Hause Airbus - noch ein konventionelles Steuerhorn.

Die Basisversion -200 (sie verfügte serienmäßig noch nicht über Winglets) eignete sich mit ihrer maximalen Reichweite von 6.800 Kilometern nur bedingt für Langstrecken, weshalb die Produktion nach 85 Einheiten eingestellt wurde. Stattdessen führte Airbus 1985 die Version -300 ein.

Durch den Einbau eines Trimmtanks in der Höhenflosse wurde die Reichweite erhöht. Mit diesem Tank wurde gleichzeitig ein neues System zur automatischen Schwerpunktverlagerung während des Fluges eingeführt, was wiederum zu einer Kraftstoffersparnis auf längeren Strecken führte. Es waren auch zusätzliche Tanks im Frachtraum bestellbar, mit denen die Reichweite nochmals erhöht werden konnte. Mit dieser Variante wurden auch Wingtip Fences an den Tragflächenspitzen eingeführt, die später auch bei anderen Airbus-Baureihen verwendet wurden. Eine Nachrüstung älterer A310-200 mit diesen Winglets war möglich. Insgesamt konnte die Reichweite des A310-300 auf knapp 10.000 Kilometer gesteigert werden, was sogar Transatlantikflüge ermöglichte.

Bis 1998 produzierte Airbus insgesamt 255 A310. Die meisten Linienfluggesellschaften haben diesen Typ zwischenzeitlich ausgemustert. Als letzte europäische Airline führte Azores Airlines im Herbst des vergangenen Jahres einen A310-Flug durch.

Aktuell fliegen noch einige Luftstreitkräfte dieses Muster als Transporter oder VIP-Maschinen. FedEx betreibt noch fünf Frachter, die türkische ULS-Cargo drei Stück. Je sieben Passagiermaschinen fliegen für die kanadische Air Transat sowie die iranische Mahan Air, der aufgrund mutmaßlicher Verbindungen ihrer Eigentümer zu islamistischen Terrorganisationen in Deutschland ein Einflugverbot droht.

Der iranische Flagcarrier Iran Air betreibt aktuell nur noch eine einzige Maschine dieses Typs, die EP-IBK. Dieses mittlerweile bald 32 Jahre altes Flugzeug wurde ursprünglich von der KLM als PH-AGL bestellt, ging dann jedoch im Juli 1987 an Emirates. Seit dem Jahr 2000 fliegt der Jet für Iran Air und ist auf den europäischen Flughäfen bei Planespottern ein beliebtes Fotomotiv. Dank eines kurzfristigen Wechsels von A300-600 auf den A310 kamen auch die Wiener Luftfahrtenthusiasten kürzlich wieder in den Genuss dieser Maschine ...

Fotoimpressionen:

Man beachte den dritten Mann im Cockpit - womöglich wurde die Rotation als Checkflug durchgeführt

(red)