Punktlandung

LaudaMotion: Die Katze ist aus dem Sack

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Ryanair hat LaudaMotion zu 100 Prozent übernommen. Für Insider ist das wenig überraschend. Eine Punktlandung aus gegebenem Anlass.

Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Niki Lauda unter interessanten Umständen im zweiten Anlauf völlig überraschend den Zuschlag für die insolvente NIKI erhielt. Schon damals war für Insider völlig klar, dass Ryanair mit im Boot sein würde, zumal der irische Billigflieger offiziell Interesse bekundet hatte und Michael O’Leary als Freund Niki Laudas gilt. Bereits im März 2018 zeichnete sich ab, dass Ryanair zunächst ein Viertel der Anteile an LaudaMotion übernehmen würde, was Niki Lauda selbst kurz darauf offiziell bestätigte, nachdem er es zuvor noch heftig dementiert hatte.

Insider sagten allerdings damals ebenfalls bereits voraus, dass es nicht lange dauern würde, bis Ryanair die frühere NIKI komplett übernehmen würde, denn das sei von Anfang an der Plan von Niki Lauda und Michael O’Leary gewesen gewesen.

Ob das nun stimmen mag oder nicht, sei dahin gestellt. Fakt ist allerdings, dass die Iren ihren Anteil an LaudaMotion wenig später tatsächlich von zunächst 25 auf 75 Prozent aufstockten und nun auch die letzten 25 Prozent der Anteile übernommen haben. Damit ist LaudaMotion eine 100-prozentige Tochter der Ryanair, die für die fragwürdigen Arbeitsbedingungen ihres Personals berühmt-berüchtigt ist. Immerhin darf die Flugbegleitergewerkschaft UFO (Deutschland) laut einem Gerichtsurteil weiterhin die "prekären Arbeitsverhältnisse bei Ryanair in einen Zusammenhang mit der Flugsicherheit" stellen

Dabei hatten sowohl Niki Lauda als auch sein früherer Angestellter aus Lauda Air Zeiten, der heutige Verkehrsminister Norbert Hofer (FP) Kritik an der Übernahme der insolventen NIKI durch Niki Lauda immer mit dem (völlig lächerlichen) Argument zur Seite gewischt, dass die Airline damit doch in „österreichischer Hand“ sei. Das sei viel besser als der ursprünglich geplante Verkauf an die britische IAG, zu der auch Vueling gehört.

LaudaMotion-Geschäftsführer Andreas Gruber und Ryanair-Boss Michael O'Leary - Foto: Franz Zussner

Wie die österreichische Lösung von Norbert Hofer und Niki Lauda tatsächlich aussieht, hat sich nun gezeigt. Mag es für Otto-Normalbürger überraschend sein, für Insider war das Ende vom Lied, wie bereits erwähnt, von Anfang an klar.

Nun ist die Katze auch offiziell aus dem Sack und es bleibt nur zu hoffen, dass die Behörden den Betrieb der österreichischen Ryanair-Tochter peinlich genau überwachen, um sicherzustellen, dass Arbeitnehmerrechte gewahrt und sämtliche für die Flugsicherheit relevanten Vorschriften exakt eingehalten werden. Denn für fragwürdige Tricksereien ist Ryanair bekannt, wie zuletzt auch durch ein Gerichtsurteil in Deutschland bestätigt wurde.

(TM)

Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.