"Unsere Connie kann wieder fliegen! Das ist die gute Nachricht. Aber dafür braucht es Geld und Geduld. Viel Geld und viel Geduld", wie es Urs Peter Naef, Mediensprecher der SCFA, auf den Punkt bringt. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Die Ende November 2018 entdeckten Absplitterungen am Vorderholm des rechten Flügels waren ein harter Tiefschlag für das Projekt. Diese Absplitterungen sind die Folge der Nutzung und des Alters der Maschine, typische Alterserscheinungen. Naef: "Es ist unausweichlich, dass wir beide Flügel komplett auseinandernehmen und genau kontrollieren und allenfalls sanieren müssen. Das war das Verdikt der Fachleute vor Ort. Und da führt kein Weg vorbei. An seiner Januar-Klausur hat der SCFA-Vorstand intensiv über die Zukunft der Connie und des Vereins diskutiert. Als Gäste eingeladen waren am ersten Tag Dominik Kaelin von Kaelin Aerostructure – er macht mit seinem Team seit Jahren alle Strukturarbeiten am Flieger – und Robert Kurtz von AeroFEM, dem Ingenieurbüro, das uns in den letzten zwei Jahren als «Vertrauensstelle» des BAZL bei der Wartung und Reparatur begleitete und zertifizierte. Beide Herren würdigten ausdrücklich die von uns in den letzten Jahren an der «HB-RSC» gemachten umfangreichen Arbeiten. Die Fachleute erklärten uns aber auch ungeschminkt den aktuellen Zustand unseres Vereinsfliegers und zeigten den daraus abzuleitenden Handlungsbedarf auf. Das Fazit der mehrstündigen Diskussion lautete: 1. Die Sanierung der beiden Flügel ist für einen weiteren Flugbetrieb unumgänglich – aber machbar! 2. Ohne die Flügelsanierung ist der Erhalt eines «Permit to Fly» aussichtslos. 3. Es wäre äusserst schade, wenn nach all den wertvollen Arbeiten der letzten Jahre jetzt der Stecker gezogen werden müsste: Es kann doch nicht sein, dass die «Star of Switzerland» nie mehr fliegt! 4. Unsere Connie ist weltweit die letzte ihrer Art, die noch mit Passagieren fliegen könnte. Die komplette Sanierung der Flügel – vordere und hintere Hauptholme inkl. der T-Träger – wird voraussichtlich vier Jahre dauern und rund 10 Mio. CHF kosten."
Wenn man dazu die Kosten für die Mechanikerlöhne, die Hangarmiete und die Administration für vier Jahre rechnet und noch eine Reserve für "Unerwartetes" einsetzt, dann fehlen dem Verein derzeit noch rund 15 - 20 Millionen Franken in der Kasse. Und: Der gesamte Betrag muss sichergestellt sein – cash oder als Bankgarantie – bevor mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden kann. Ein Abbruch der Sanierungsarbeiten nach einem oder zwei Jahren ist, das betonen die Verantwortlichen unisono, ein absolutes "No Go", da dann weitere Ausgaben getätigt würden, welche die Connie dennoch nicht wieder in die Luft bringen. Es ist uns bewusst: Die große Summe und die lange Zeitspanne für die Sanierung sind hohe, beinahe unüberwindbaren Hürden, heißt es.
Dennoch sprachen sich die Vereinsmitglieder für eine Restaurierung aus. Innerhalb von drei Monaten will man nun versuchen, die Finanzierung sicherzustellen.
(red)