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Boeing 737 MAX: Hersteller kündigte bereits Software-Update an

Boeing 737 MAX 8 im Flug - Foto: PJS2005 via Wikipedia / CC BY-SA 2.0

Bereits nach dem Absturz einer Maschine der Lion Air hat Boeing erklärt, Verbesserungen an der Maschine vornehmen zu wollen, um "ein sicheres Flugzeug noch sicherer" zu machen.

Nach wie vor unklar sind die Hintergründe des Absturzes einer Boeing 737 MAX 8 der Ethiopian Airlines am vergangenen Wochenende. Doch die bisher bekannt gewordenen Umstände lassen Parallelen zum Absturz einer 737 MAX 8 der indonesischen Lion Air vor etwas mehr als vier Monaten erkennen. Damals hatte ein defekter Sensor an einer eigentlich nicht mehr flugtauglichen Maschine dazu geführt, dass der Bordcomputer einen Nose down trim command auslöste - die Piloten verabsäumten es offenbar, wie in einem solchen Fall vorgesehen, die "STAB TRIM CUTOUT"-Schalter zu betätigen, womit das Problem initial gelöst worden wäre. Bei dem Crash starben alle 189 Menschen an Bord des Flugzeugs.

Wenn einige Nachrichtenagenturen nun schreiben, dass Boeing nach dem Absturz von Flug ET 302 "Softwareprobleme" mit der 737 MAX eingeräumt und deshalb ein Update angekündigt habe, so trifft dies den Kern der Sache nicht ganz.

Denn bereits nach dem Crash der Lion hatte Boeing erklärt, die Software, die die Trimmung steuert, verbessern zu wollen. Durch den Shutdown in den USA aufgrund des Budgetstreits hatte sich die Umsetzung jedoch verzögert. Dennoch sei die 737 MAX ein sicheres Flugzeug, bei dem die Piloten im "worst case" jederzeit die Möglichkeit haben, die automatische Trimmung durch Betätigung der "STAB TRIM CUTOUT"-Schalter zu deaktivieren. Das sehen offenbar auch die Aufsichtsbehörden so, denn sowohl die FAA in den USA als auch deren europäisches Pendant, die EASA, sehen derzeit keine Veranlassung, die 737 MAX mit einem Flugverbot zu belegen. Das Update soll in den kommenden Wochen bei allen rund 350 Boeing 737 MAX-Flugzeugen, die im Einsatz stehen, installiert werden.

Zwar haben in der Vergangenheit Piloten kritisiert, dass Boeing bei der Umschulung auf die 737 MAX nicht ausreichend über das gegenüber den Vorgängermodellen veränderte Trimmsystem informiert habe, jedoch erklärten sie gleichzeitig, dass letzten Endes die Ursache eines "Trim Runaway" für die erste Reaktion unerheblich sei. "Als Piloten müssen wir die entsprechenden Schritte setzen und danach widmen wir uns der Fehleranlayse. Es gilt immer noch der Grundsatz aviate, navigate, communicate, ganz gleich, was das Problem ist", so ein erfahrener Flugzeugführer gegenüber Austrian Wings.

Eine entsprechende Analyse zur Sicherheit der 737 MAX inden Sie auch an dieser Stelle.

(red)