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Erste Erkenntnisse zum Absturz der Ethiopian 737 MAX

Die verunglückte Ethiopian-Maschine - Foto: LLBG Spotter via Wikipedia / CC BY-SA 2.0

Ermittler haben an der Unfallstelle Teile der Höhenrudertrimmung geborgen.

Derzeit werden die beiden Flugschreiber der am Wochenende verunglückten Ethiopian Airlines Maschine in Frankreich ausgewertet - wir berichteten. Bei dem Absturz starben 157 Menschen. Indes gehen auch die Untersuchungen direkt an der Unfallstelle nahe Addis Abeba weiter.

"Weshalb die Trimmung verrückt spielt, ist für mich als Flugzeugführer zunächst einmal irrelevant. Die richtige Reaktion darauf ist ein so genanntes Memory Item, das heißt, ich brauche gar keine Checkliste, sondern muss sofort wissen, wie ich reagiere. In der 737 lässt sich das automatische Trimmsystem in allen Baureihen durch Betätigen von zwei kleinen Schaltern komplett deaktivieren. Trotzdem ist das System, das Boeing in der 737 MAX verbaut sicher nicht optimal, das muss man auch ganz klar festhalten."
Ein Pilot gegenüber Austrian Wings

Und dort wurden die Experten jetzt fündig. Wie die US-Nachrichtenagentur "Bloomberg" berichtet, hätten die Ermittler Teile der Höhenrudertrimmung der verunglückten Maschine geborgen. Die Funde lassen demnach darauf schließen, dass das Flugzeug zum Zeitpunkt des Aufpralls extrem kopflastig ("nose down") getrimmt war.  Die Ursache dafür ist allerdings noch unklar. Vermutet wird, dass ein Elektronikproblem dazu geführt hat, dass der Bordcomputer den entsprechenden Trimmbefehl automatisch gegeben hat - ähnlich wie beim Crash einer Lion Air Maschine in Indonesien vor knapp fünf Monaten. Allerdings müssen Piloten in der Lage sein, auf so ein Problem durch Anwendung des "Stabilizer Trim Runaways Procedures" zu reagieren.

(red)