Nach wie vor ungeklärt ist der Absturz des Fluges ET 302 vom 10. März 2019. Weil jedoch zum zweiten Mal innerhalb von nur wenigen Monaten eine fast fabrikneue Boeing 737 MAX 8 verunglückt ist, sind Airlines und die Öffentlichkeit sensibilisiert. Nach China - wir berichteten - hat jetzt auch Ethiopian Airlines selbst auf freiwilliger Basis ihre gesamte Boeing 737 MAX-Flotte gegroundet. Das Unternehmen spricht in diesem Zusammenhang von einer "Vorsichtsmaßnahme". Wie lange das Flugverbot bestehen bleibe, sei unklar, heißt es.
Im Herbst des vergangenen Jahres war eine <link boeing-737-von-lion-air-abgestuerzt _blank>Lion Air 737 MAX 8 abgestürzt, nachdem es zu Problemen mit dem automatischen Trimmsystem gekommen war, auf welche die Piloten falsch reagiert hatten. Lion Air respektive Indonesien gelten in Sachen Flugsicherheit und Pilotenqualifikation allerdings als Problemfall. So standen etwa lange Zeit sämtliche Fluggesellschaften des Landes auf der Schwarzen Liste der EU.
Ethiopian Airlines dagegen hat für afrikanische Verhältnisse eine durchaus gute Sicherheitsbilanz vorzuweisen, im internationalen Vergleich gilt sie jedoch als durchwachsen. Allein in den vergangenen neun Jahren hatte die Fluglinie drei Totalverluste von Flugzeugen zu beklagen. Dabei starben 247 Menschen, drei wurden verletzt. Der Absturz einer Boeing 737-800 mit 90 Toten bei Beirut im Jahr 2010 war auf menschliches Versagen infolge von Übermüdung des Kapitäns sowie mangelhaftes CRM zurückzuführen.
(red)