International

Flugkapitän Michel Bacos ist tot

Michel Bacos (links) bei der Ankunft der befreiten Geiseln in Israel - Foto: Moshe Milner, Israel Government Press Office

Der "Held von Entebbe" verstarb im Alter von 95 Jahren in seiner Heimat Frankreich.

Der frühere Air France Flugkapitän Michel Bacos ist im Alter von 95 Jahren verstorben. Bacos war am 27. Juni 1976 der Kommandant von Flug Air France 139. Der A300 sollte von Tel Aviv mit einem Zwischenstopp in Athen nach Paris fliegen. Unter den in Athen zugestiegenen Passagieren befand sich auch ein deutsch-palästinensisches Terrorkommando, das die Maschine nach Uganda entführte.

Dort selektierten die Terroristen die jüdischen von den nichtjüdischen Fluggästen. Während die Nichtjuden freigelassen wurden, behielten die Hijacker die Israelis als Geiseln. Obwohl die Entführer die Air France Crew ebenfalls freilassen wollten, lehnte Kapitän Bacos das ab. Er sei für alle Passagiere verantwortlich. Gemeinsam mit seiner gesamten Crew blieb er bei den jüdischen Geiseln.

In einer waghalsigen Kommandoaktion befreiten israelische Spezialkommandos schließlich Geiseln und flogen sie nach Israel aus - Austrian Wings berichtete 2016 darüber in einer ausführlichen Reportage.

Noch im gleichen Jahr wurde Bacos zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Er und die gesamte Crew erhielten vom Staat Israel hohe Auszeichnungen für ihr Handeln. 2008 erhielt Bacos eine weitere Auszeichnung von der jüdischen Organisation B'nai B'rith International. 2016 erfolgte eine weitere Ehrung durch den American Jewish Congress.

Der Bürgermeister der Stadt Nizza, wo Bacos zum Zeitpunkt seines Todes lebte, würdigte den ehemaligen Piloten als Menschen, der "Frankreich durch sein Verhalten alle Ehre" gemacht habe.

(red)