Joe Moser wuchs in Tirol auf und verfolgte schon früh den Wunsch, Pilot zu werden. Und so setzte der ehrgeizige Teenager alles daran, diesen Traum zu verwirklichen - mit 14 begann er die Segelflugausbildung und sobald es der Gesetzgeber zuließ folgte die erste Motorfluglizenz. Doch Moser wollte noch mehr und übersiedelte nach Deutschland, wo er seine Ausbildung komplettierte und es schließlich beim nicht minder legendären Ferienflieger LTU zum Check-Kapitän und Senior Vice President Flight OPS & Flight Crew Training brachte. Im Januar 2008 heuerte der Tiroler schließlich bei der Frachtfluggesellschaft Aerologic an und arbeitete sich hier - neben seiner Pilotentätigkeit - bis zum Managing Director hoch.
"Ich brauche das Fliegen, wie andere die Luft zum Atmen."
Joe Moser
Dass es das Team von Pilotseye.tv war, das Joe Moser auf seinem letzten Flug nach 45 Jahren im Cockpit von Verkehrsflugzeugen begleiten durfte, war da nur logische Konsequenz. Denn die von Thomas Aigner gegründete Firma ist auf derartige Produktionen spezialisiert und hat sich nicht zuletzt aufgrund der einzigartig hohen Qualität ihrer Reportagen das Vertrauen der Branche hart erarbeitet.
Um Mosers letzten Flug - an Bord der Boeing 777F mit dem Kennzeichen D-AALE - zu dokumentieren, wurden nicht weniger als sechs Kameras eingesetzt. Die DVD "Joe Mosers Final Approach" enthält nicht nur spannende Einblicke in alle Phasen des Fluges, die Legende plaudert auch aus dem Alltag der vergangenen Jahrzehnte, in denen sie mehr als 32.000 Flugstunden akkumuliert hat. Außerdem kommen Wegbegleiter und Pilotenkollegen von Moser zu Wort. Man sieht Joe Moser in den Aufnahmen förmlich an, wie sehr er die Fliegerei liebt und wie schwer ihm der Abschied fällt, auch wenn er sich bemüht, das im Interview nicht zu zeigen. Auf seiner letzten Rotation wurde Joe Moser von Senior First Officer Kai Dömkes und First Officer Boussard begleitet.
Wir wollen an dieser Stelle nicht zu viel verraten, können aber schon sagen, dass sich der Kauf der DVD allemal lohnt - allein die faszinierenden Aufnahmen, die von Thomas Aigners Kameracrew in gewohnt hoher Qualität geliefert werden, sind die Anschaffung bereits wert.
Die Gespräche und Erzählungen von Joe Moser machen diesen Film de facto unbezahlbar und zu einem einzigartigen Dokument der Luftfahrtgeschichte - denn Originale wie Joe Moser sind in der Luftfahrt eine leider immer seltener werdende Spezies.
(HP)