Wegen "Sicherheitsbedenken" hatte Lufthansa-Chef Carsten Spohr rund ein halbes Jahr nach dem Absturz einer Maschine des gleichen Typs der Schweizer Ju Air das Aus für die Lufthansa-eigene Ju 52 mit dem Traditionskennzeichen D-AQUI angekündigt. Dabei ist der Absturz der Schweizer Ju nach dem bisherigen Erkenntnisstand ausschließlich auf menschliches Versagen zurückzuführen und hatte nichts mit der Maschine zu tun - ein Umstand, der Spohr, er ist selbst ausgebildeter Berufspilot, eigentlich bekannt sein müsste.
Nicht zuletzt deshalb wird Spohrs Entscheidung zur Stilllegung der D-AQUI Lufthansa-intern von verschiedenen Mitarbeitern scharf kritisiert. Nicht wenige Lufthanseaten sind nämlich der Meinung, dass Spohr das Sicherheitsargument lediglich als "billige Ausrede" nutze, um die ihm möglicherweise unliebsame Tante Ju "loszuwerden". Dafür spricht auch, dass ein Lufthansa-Sprecher gestern bei Austrian Wings zu intervenieren versuchte und darum bat, nicht über entsprechende Äußerungen von Spohr zu berichten.
Gestern Abend trat die Grand Dame der Lüfte schließlich den Bodentransport von München nach Hamburg an. Dieser Transport war bereits länger geplant, denn in Hamburg sollte die Maschine ursprünglich im Rahmen des "Aging Aircraft" Programmes intensiven Wartungsarbeiten unterzogen worden, bevor sie sich wieder in die Lüfte erheben sollte.
In den Morgenstunden des 5. April erreichte die D-AQUI ihr Ziel. Wie es dann mit dem Lufthansa-Traditionsflugzeug weitergeht, ist indes noch offen.
(red)