Wie ein Zwischenbericht der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes enthüllt, kam es am 27. Oktober 2017 zu einer schweren Störung mit einer AUA-Maschine. Bei einem Durchstartmanöver in Salzburg geriet der mit 102 Menschen besetzte Embraer E195 wegen eines Pilotenfehlers beinahe in den Bereich des Strömungsabrisses.
In dem Zwischenbericht heißt es, dass der Zweistrahler beim Anflug nach Instrumentenregeln (ILS) auf die Piste 15 in Salzburg circa 2,3 nautische Meilen vor der Piste um 15:35 Uhr UTC von Schwerwinden erfasst wurde. Der als Pilot Flying agierende Kapitän leitete daraufhin umgehend einen Go around ein und schob dafür beide Leistungshebel mit seiner rechten Hand nach vorne. Da der Kommandant es dabei jedoch verabsäumt hatte, auch den TOGA-Button zu drücken, reduzierte die automatische Schubregelung in der Folge die manuell vom Kapitän gesetzte Leistung wieder auf die für die Landung im „Speed-Mode“ zuvor gesetzte Leistung (VAPP -20 kt). Durch die parallele Erhöhung des Anstellwinkels auf 13 Grad und die gleichzeitige Geschwindigkeitsreduktion auf 113 Knoten "kalibrierte Fluggeschwindigkeit" wurde eine Überzieh-Warnung (Stall Warning) mit Stick-Shaker für 1-3 Sekunden bei einer Flughöhe von 740 Fuß (etwa 220 Meter) über Grund ausgelöst.
Erst 73 Sekunden nach der erstmaligen Aktivierung der Überziehwarnung erkannten der 44-jährige Kapitän und sein 24-jähriger Erster Offizier das Problem und aktivierten den Take Off / Go Around (TOGA) Button, wodurch in weiterer Folge eine normale Steigrate des Luftfahrzeuges erzielt werden konnte.
Nach dem Fehlanflugverfahren wurden zwei Warteschleifen (Holdings) geflogen bevor der Embraer um 16:01 UTC auf der Piste 34 des Flughafens Salzburg ohne weitere Vorkommnisse aufsetzte, wie die Kommission erläutert.
(red)