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Fotostrecke: Seltene IL-62M in Pressburg zu Besuch

Das Rauchverbot auf Flughäfen gilt selbstverständlich nicht für die elegante Lady aus der Sowjetära - alle Fotos: Matthias Laposa / Austrian Wings Media Crew

Einen nicht alltäglichen Besucher konnte der Flughafen der slowakischen Hauptstadt Pressburg/Bratislava gestern begrüßen. Trotz strömendem Regen ließ es sich Matthias Laposa nicht entgehen, den Jet zu fotografieren.

Einst war sie der stolz der sowjetischen Luftfahrtindustrie: Die Ilyushin IL-62. Neben der Aeroflot flogen fast sämtliche größeren Airlines der sozialistischen Bruderstaaten den markanten Vierstrahler, dessen Turbinen am Heck angeordnet sind. Heute dagegen ist die IL-62 vom Himmel fast verschwunden.

Am 30. Mai kam eine dieser seltenen Maschinen in die Slowakei. Von Ankara aus nahm die EW-450TR der weißrussischen Rada Airlines Kurs auf die slowakische Hauptstadt. Voraussichtlich heute gegen 08:30 Uhr soll der Vierstrahler die Slowakei wieder verlassen.

Der Jet hat eine bewegte Geschichte hinter sich - 1985 als Passagierjet an die Staatsfluglinie der DDR, die Interflug, ausgeliefert, flog der Vierstrahler ab 1991 für die Aeroflot. Es folgten Einsätze bei Abakan-Avia, Uzbekistan Airways, Panaf Airways, KAPO SP Gorbunova, ehe das Flugzeug 2015 schließlich von Rada Airlines übernommen wurde. Allerdings befördert es keine Passagiere mehr, sondern wurde zum Frachter umgerüstet. In dieser Variante kann die IL-62M rund 40 Tonnen Cargo befördern. Voriges Jahr kam die Maschine bei der Landung in Khartoum von der Piste ab und wurde leicht beschädigt - die Fans des Flugzeugs waren in großer Sorge, ob es je wieder abheben würde, doch die IL-62M ist dermaßen robust gebaut, dass ihr der kleine Zwischenfall nichts anhaben konnte.

Die IL-62 ist eines der wenigen Flugzeuge, bei denen die Schubumkehr auch in der Luft aktiviert werden kann: Auf ein Kommando des Kapitäns fährt der Flugingenieur die Schubumkehrklappen unmittelbar vor dem Aufsetzen aus.

(red)