Die taiwanesische Flugbegleitergewerkschaft gab nun bekannt, dass sie sowohl in Taoyuan als auch Kaoshiung Abstimmungen durchführen lassen werde, ob das fliegende Personal Arbeitskampfmaßnahmen einleiten möchte oder nicht. Hintergrund ist eine bereits vor Monaten geforderte Verlängerung der Ruhezeiten zwischen Flügen, eine Erhöhung der Diätensätze sowie die Eingliederung von Gewerkschaftsrepräsentanten in das Firmengremium und den Disziplinarausschuss.
Damit Streikmaßnahmen möglich würden, müsste zumindest die Hälfte der Gewerkschaftsmitglieder, und darin eingeschlossen 80 Prozent der EVA AIR Belegschaft, dafür stimmen. Nach wie vor gibt sich die Arbeitnehmernehmervertretung jedoch dialogbereit und erklärt, offen für Verhandlungen mit der EVA AIR Firmenleitung zu sein. Das Ende der Abstimmungsfrist ist mit 6. Juni datiert.
Regierungsseitig hieß es zuletzt, man erkenne keine wesentlichen Differenzen zwischen den Streitparteien. Ein Zusammentreffen mit Airline-Managementvertretern soll in Kürze stattfinden; man hoffe auf eine Einigung noch vor Ablauf der Abstimmung.
Käme es zum Streik, könnte dieser in touristisch wichtige Zeitfenster fallen - von 7. bis 9. Juni findet nämlich das sogenannte "Dragon Boat Festival" statt. Zudem wären möglicherweise Ferienetappen betroffen. Behördenvertreter haben sowohl Mitbewerber China Airlines als auch Star Alliance Partner um Unterstützung ersucht, falls Kunden mit Flügen auf Alternativen ausweichen müssten.
Bei einem Besuch im EVA AIR Head Office, Taiwan, war heute kein Repräsentant des Unternehmens für eine Stellungnahme verfügbar.
Die private taiwanesische Airline EVA AIR fliegt Österreich täglich an und bedient einerseits Nonstop-Verbindungen zwischen Wien und Taipeh, andererseits dieselbe Route mit Zwischenlandung in Bangkok.
(red / G. Aigner aus Taiwan)