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So können Regionalflughäfen überleben

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

IDRF-Tagung appelliert an Politik und Wirtschaft.

Mit einem „Lübecker Appell“ endete am Mittwoch die zweitägige Mitgliedertagung der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) in Lübeck. Darin fordern die rund 140 Teilnehmer Politik und Wirtschaft auf, die Bedeutung des jeweiligen Airports für seine Region zu erkennen und Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Überleben von Regionalflughäfen ermöglichen.

„Regionale Flugplätze sind das Eintrittstor zur Mobilität und ein Teil der Daseinsvorsorge“, betont IDRF-Vorsitzender Ralf Schmid, seit über einem Jahrzehnt Geschäftsführer des erfolgreichen Allgäu Airport im bayerischen Memmingen. Die Luftverkehrskonzepte der Länder müssten den Mobilitätsbedarf vor Ort widerspiegeln und sich nicht nur an den Zielvorgaben der Fluggesellschaften orientieren. „Gerade die mittelständische Wirtschaft in der Fläche benötigt schnelle Anschlüsse“, betont IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer.

Deshalb, so der Mitautor des Appells und Lübecker Flughafen Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Jürgen Friedel, sollten Rahmenbedingungen geschaffen werden, „die das Überleben der Regionalflughäfen ermöglichen.“ Sie fördern, ergab eine Studie zum Thema dezentraler Luftverkehr in Deutschland, die Wettbewerbsfähigkeit heimischer Unternehmen und stärken das Wachstum der regionalen Wirtschaft. Und sie können zur Entlastung der stark frequentierten Hauptflughäfen beitragen. Zudem vermindern sie lange Anfahrtswege und bieten Potential im Ausbau neuer Formen urbaner Mobilität.

An Politik und Wirtschaft appellieren die IDRF-Mitglieder auch, kleinen Fluggesellschaften zu helfen, die Lücke zu schließen, die durch den Rückzug großer Airlines aus der Fläche entstanden sei. „Zurzeit sind die Betriebs- und Vertriebsmodelle der großen Gesellschaften für den regionalen Einsatz nicht geeignet“, betont IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer. Das Angebot müsste wieder stärker am Bedarf der Passagiere ausgerichtet werden. Obendrein komme es nun darauf an „modernes, leises und wirtschaftliches Fluggerät“ zu entwickeln, das Regionalflughäfen entgegenkomme. Gerade im Bereich der Regionalflugzeuge mit 20 bis 80 Sitzen hinke die Entwicklung der letzten Jahre jedoch hinterher. Im Gegensatz zu Jets mit 100 bis 200 Sitzen habe es hier in den letzten 35 Jahren kaum Fortschritte gegeben.  Gefördert werden soll, so der Appell aus Lübeck, auch der Bereich Innovation. Nachhaltige Flugkraftstoffe, neue Antriebskonzepte und die Möglichkeiten zum autonomen Fliegen sollten entwickelt und weiter ausgebaut werden.

Die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF e.V.) ist ein im Juli 2005 gegründeter Zusammenschluss von derzeit 74 regionalen Verkehrsflughäfen und Verkehrslandeplätzen und insgesamt 130 Mitgliedern. Als Interessengemeinschaft der Dezentralen Luftfahrt setzt sich die IDRF für die optimale Nutzung der vorhandenen Anlagen und Kapazitäten sowie den bedarfsgerechten Erhalt und Ausbau einer flächendeckenden Luftverkehrsinfrastruktur in Deutschland ein.

(red / IDRF)