Seit fast 20 Jahren berät man in Berlin über die Nachnutzung des unter Denkmalschutz stehenden Flughafengebäudes von Tempelhof. Bevor diese nicht feststehe, wolle man die bereits eingeplanten Gelder nicht investieren, ist aus der Hauptstadt zu hören. Einst existierte in Berlin die Deutsche Luftfahrtsammlung, die durch die Kriegsfolgen zerstört wurde. Es bietet sich doch geradezu an, das Tempelhofer Gebäude für die Zurschaustellung historischer Flugzeuge und luftfahrthistorischer Exponate zu nutzen: einerseits für die im Freien verrottenden Flugzeuge des Luftwaffenmuseums Gatow und andererseits für die Geschichte der zivilen Luftfahrt.
Die Lufthansa könnte Flugzeuge wie die Ju 52, die Super Star, die Me 108 Taifun sowie die Do 27 einbringen und mit anderen Exponaten wie z. B. der Boeing B 737 Landshut, die sich derzeit in Friedrichshafen befindet, sich glücklich schätzen, endlich einen sicheren und adäquaten ( Flug- ) Hafen für die Darstellung ihrer Firmengeschichte gefunden zu haben.
Die Stadt Berlin hätte dadurch eine Touristenattraktion mehr, die auch noch Eintritt und bestimmt finanzkräftige Sponsoren generieren würde. Die Luftfahrtbranche könnte durch Ausstellungen und Lehrschauen, Schulklassen, Jugendliche und Studierende anziehen, die sich über die vielfältige Palette der Berufswege in der Luftfahrt informieren könnten. Das Deutsche Technik Museum in Berlin wiederum hätte endlich ausreichend Ausstellungsfläche zur Verfügung, um mehr Exponate aus seinem Depot zur Geltung zu bringen.
Mit Blick auf die Jubiläumsjahre
2019 – 100 Jahre Verkehrsfliegerei
2026 – 100jähriges Jubiläum der Lufthansa
2036 – 100 Jahre Ju 52 D-AQUI “ Berlin-Tempelhof “
wäre ein gemeinsames Konzept von Berliner Senat, Deutschem Technikmuseum Berlin, dem Bundesverband der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie und der Lufthansa doch ein herausragendes Bekenntnis zur Geschichte der internationalen, aber im Besonderen der deutschen Luftfahrt.
Text: Heinz-Dieter Bonsmann
Der Autor begann seine fliegerische Karriere bei Lufthansa als Copilot auf der Vickers Viscount und beendete sie als Kapitän auf dem Airbus A 300. Er baute den Flugbetrieb der Ju 52 D-AQUI auf und war von 1985 bis zum Jahr 2000 Flugbetriebsleiter. Bis 2010 fungierte er darüber hinaus als Ausbilder für neue Ju 52 Piloten. Insgesamt hat Heinz Dieter Bonsmann mehr als 14.000 Flugstunden in seinem Bordbuch stehen, davon 2.461 auf der Tante Ju.
Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.