Weltbekannt wurde Flugkapitän Chesley Sullenberger, als er am 15. Januar 2009 einen A320 der US Airways nach doppelten Triebwerksausfall auf dem Hudson River in New York notwassern konnte - alle 155 Menschen an Bord überlebten.
Der ehemalige Militärpilot verfügt über rund 20.000 Flugstunden Erfahrung, war Sicherheitsbeauftragter und Ausbilder der Pilotenvereinigung Alpa, Flugunfallsachverständiger bei der zuständigen Verkehrsbehörde NTSB, Mitglied des nationalen Technikkomitees und hat zahlreiche Unfallgutachten für die Luftwaffe und amerikanische Behörden erstellt. Er informierte die Alpa-Mitglieder über neue Erkenntnisse im Bereich der Flugsicherung und bereitete in Schulungen Hunderte von Besatzungsmitgliedern auf das Verhalten in Notfällen vor. Außerdem arbeitete er als Berater für Betriebssicherheit und war Gastdozent für Katastrophenmanagement an der University of California, Berkeley.
Nach den Abstürzen von zwei Boeing 737 MAX, bei denen das MCAS eine Rolle gespielt hatte, gehörte Sullenberger zu einer Gruppe von Piloten, die das System im Simulator testen konnten. Nach der Simulator-Session erklärte Sullenberger: "Ich kann Ihnen sagen, dass der Schreckfaktor echt ist und riesig. Der Punkt, an dem effektives Handeln nur noch eingeschränkt möglich ist, wird sehr schnell erreicht. Innerhalb von Sekunden haben diese Crews um ihr Leben und den Kampf ihres Lebens gekämpft."
Sullenberger fordert nach einer Wiederzulassung der 737 MAX ein verpflichtendes Simulatortraining für Piloten, die von früheren 737-Versionen auf die MAX umgeschult werden. Boeing möchte das - aus Kostengründen - verhindern und hält eine solche Maßnahme nicht für notwendig.
(red)