Mit vorsichtigem Optimismus reagieren die German Business Aviation Association e.V. (GBAA) und die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF) auf die Ergebnisse der ersten Nationalen Luftfahrtkonferenz am Flughafen Leipzig/Halle. Positiv werten die Verbände, dass sich Politik und Wirtschaft ausdrücklich für den Erhalt der „kleinen“ Flugplätze ausgesprochen haben und dass die Bundesregierung vor dem Hintergrund der Klimadiskussion der Luftverkehrsindustrie den Rücken gestärkt habe.
„Man reibt sich schon verwundert die Augen und meint, viele unserer Vorschläge der letzten Monate seien nun in die Diskussion aufgenommen worden“, erklärte IDRF-Vorsitzender Ralf Schmid als Reaktion auf die Gespräche in Leipzig. Dies gebe Anlass zu vorsichtigem Optimismus. Dieser sei durchaus angebracht, bekräftigte auch GBAA-Vorsitzender Peter Gatz, dessen Verband die Interessen der Geschäftsluftfahrt in Deutschland vertritt. „Wenn auch in erster Linie mit Lufthansa und Co debattiert wurde“, ergänzt Gatz, „so ist doch ein Umschwung hin zu den anderen Teilnehmern des Luftverkehrs nicht zu übersehen.“ Zwar fehle ein eindeutiges Bekenntnis zur dezentralen Luftfahrt, kritisiert Steffen Merz, Vorstandsmitglied beider Verbände. Aber lobend seien die klaren Worte von Fraport-Chef Stefan Schulte zum Erhalt kleiner Flugplätze zu erwähnen. Dieser Willensbekundung habe sich auch Verkehrsminister Scheuer angeschlossen, der erklärt hatte, es wäre „fatal, auch nur Teile der Infrastrukturen zu schließen.“ Mit Blick auf lange Planungs- und Realisierungsverfahren für bodengebundene Infrastruktur hatte er zudem deutlich gemacht: „Die kleinen Flugplätze werden wir noch brauchen und sind dann froh, sie zu haben.“
Positiv werten die beiden Verbände auch die Ankündigung des Verkehrsministers, die Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer für die Erforschung zu neuen Luftfahrttechnologien einzusetzen. Deutschland zu einem führenden Standort für klimaverträgliches Fliegen zu machen, wie von der Bundeskanzlerin in Leipzig angekündigt, findet ebenfalls die Zustimmung der Verbände. „Politik und Regierung zeigen Verantwortung und unterstreichen entgegen der jüngsten Unkenrufe die Wichtigkeit der Luftfahrt als Garant für Mobilität und Wohlstand“, erklärt IDRF-Geschäftsführer Thomas Mayer. „Die aufgezeigten Ideen zur nachhaltigen Luftfahrt werden uns für die Zukunft helfen.“ Schön wäre es allerdings, „wenn wir bei nächster Gelegenheit die positiven Aspekte der dezentralen Luftfahrt klarer herausarbeiten könnten.“
Die German Business Aviation Association e. V. (GBAA) ist die Interessenvertretung der Geschäftsluftfahrt in Deutschland. Die GBAA hat über 80 Mitglieder aus der gesamten Branche und repräsentiert eine Flotte von mehr als 130 Flugzeugen. Die Aufgabe der GBAA ist die Vertretung und Förderung der Interessen der Geschäftsluftfahrt in Deutschland und in Europa.
Die Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze e.V. (IDRF e.V.) ist ein im Juli 2005 gegründeter Zusammenschluss von derzeit 74 regionalen Verkehrsflughäfen und Verkehrslandeplätzen und insgesamt 130 Mitgliedern. Als Interessengemeinschaft der Dezentralen Luftfahrt setzt sich die IDRF für die optimale Nutzung der vorhandenen Anlagen und Kapazitäten sowie den bedarfsgerechten Erhalt und Ausbau einer flächendeckenden Luftverkehrsinfrastruktur in Deutschland ein.
(red / GBAA / IDRF)