Österreich

Sicherheitskultur: Austro Control ermittelt gegen Ryanair-Tochter LaudaMotion

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Der Druck der irischen Konzernmutter Ryanair auf die Belegschaft des Österreich-Ablegers LaudaMotion werde immer stärker.

Wie der "Standard" berichtet, seien am Donnerstag vier Mitarbeiter von LaudaMotion ins Büro der Geschäftsführung zitiert worden. Dort habe man den Mitarbeitern mitgeteilt, dass man ihre "Dienste nicht mehr benötigt", so das Blatt. Bei den Piloten habe es sich um den Flugbetriebsleiter, den Trainingsleiter, den Vizetrainingschef und den technischen Piloten gehandelt. Alle vier hatten ihre Zusatzfunktionen kürzlich zurückgelegt, weil sie sich dem Vernehmen nach "mangels Ausstattung mit dafür nötigen Ressourcen" nicht in der Lage sahen, diese Verantwortung weiterhin zu tragen.

Weil dieser Umstand möglicherweise sicherheitsrelevant ist, hat nun die Luftaufsichtsbehörde Austro Control eine Just-Culture-Untersuchung gegen LaudaMotion eingeleitet. In der Luftfahrt gilt bekanntlich die Regel, dass Mitarbeiter, die Fehler melden nicht bestraft werden. Werden sie nämlich bestraft, besteht die Gefahr, dass sie Fehler künftig nicht mehr aufzeigen. Gerade in der Luftfahrt ist es aber wichtig, aus Fehlern anderer zu lernen.

Gegenüber dem "Standard" sprachen Insider davon, dass bei LaudaMotion vor allem seit der Übernahme durch irischen Billigflieger Ryanair eine "Angstkultur" herrsche - ein Umstand, der auch gegenüber Austrian Wings immer wieder von Mitarbeitern der Airline angedeutet wurde. LaudaMotion selbst gab zu den Vorwürfen keinen Kommentar ab.

Die Untersuchung der Austro Control könnte für die "österreichische Ryanair", wie LaudaMotion in Branchenkreisen vielfach nur noch genannt wird, im schlimmsten Fall sogar den Lizenzentzug bedeuten.

(red)