Einst war sie der stolz der sowjetischen Luftfahrtindustrie: Die Ilyushin IL-62. Neben der Aeroflot flogen fast sämtliche größeren Airlines der sozialistischen Bruderstaaten den markanten Vierstrahler, dessen Turbinen am Heck angeordnet sind. Heute dagegen ist die IL-62 vom Himmel fast verschwunden.
Am 06. Oktober kam eine dieser seltenen Maschinen in die Slowakei. Von Izmir aus nahm die EW-450TR der weißrussischen Rada Airlines Kurs auf die slowakische Hauptstadt und setzte pünktlich auf der Piste auf. Zuletzt war der seltene Vierstrahler vor einigen Monaten in Pressburg/Bratislava zu Besuch, nachdem der Jet im Vorjahr in Afrika einen Landeunfall erlitten hatte. Doch dem robusten Jet konnte der Zwischenfall glücklicherweise nichts anhaben.
Die EW-450TR hat eine bewegte Geschichte hinter sich - 1985 als Passagierjet an die Staatsfluglinie der DDR, die Interflug, ausgeliefert, flog der Vierstrahler ab 1991 für die Aeroflot. Es folgten Einsätze bei Abakan-Avia, Uzbekistan Airways, Panaf Airways, KAPO SP Gorbunova, ehe das Flugzeug 2015 schließlich von Rada Airlines übernommen wurde. Allerdings befördert es keine Passagiere mehr, sondern wurde zum Frachter umgerüstet. In dieser Variante kann die nun IL-62MGr bezeichnete Maschine rund 40 Tonnen Cargo befördern.
Zur gestrigen Landung waren mehrere Dutzend Spotter aus Österreich angereist, zu ihnen gesellten sich einheimische Fotografen, einige Ungarn sowie tschechische Flugzeugenthusiasten.
Letzter Betreiber
Rada Airlines aus Weißrussland ist neben der nordkoreanischen Air Koryo der letzte zivile kommerzielle Betreiber der IL-62.
(red)