Österreich

Peoples Viennaline halbiert ihre Flotte und konzentriert sich auf Homebase

Foto: Austrian Wings Media Crew

Die Fluglinie Peoples fokussiert sich künftig auf das bereits etablierte und beliebte Angebot in St.Gallen-Altenrhein. Mit dieser Strategie setzt People’s auf Qualität anstatt Quantität und bietet ein langfristiges und stabiles Nischenprodukt an. Nebst der Hauptstrecke Alten-rhein-Wien werden ab St.Gallen-Altenrhein saisonal Flüge zu Feriendestinationen angeboten. Die saisonalen Urlaubsflüge ab den Flughäfen Memmingen, Bern, Salzburg und Wien sollen dagegen nicht mehr angeboten werden. In einer Ganzjahresbetrachtung kann Letzteres aufgrund der insgesamt anspruchsvoller werdenden Rahmenbedingungen nicht rentabel betrieben werden. Das dazu eingesetzte zweite Flugzeug wird die Flotte voraussichtlich Ende Jahr verlassen. Vom Entscheid sind fünf Mitarbeitende betroffen. Die Unternehmensführung hat flankierende Massnahmen imple-mentiert, um die Auswirkungen für die betroffenen Mitarbeitenden abzufedern, teilte das Unternehmen in einer Aussendung mit.

People’s verbindet vom eigenen Flughafen in St.Gallen-Altenrhein die Regionen Vorarlberg, Ostschweiz und Liechtenstein nachhaltig und mehrmals täglich mit Wien und fliegt zusätzlich beliebte Feriendestinationen an. Dazu steht eine Maschine vom Typ Embraer 170 im Einsatz. Diese Angebote erfreuen sich einer stetig steigenden Nachfrage und sind bei den Gästen sehr beliebt, betont das Management.

Eine zweite Maschine gleichen Typs setzte People’s bisher für saisonale Urlaubsstrecken ab den Flughäfen Memmingen, Bern, Salzburg und Wien ein. Die Entwicklung zeigt allerdings: Auf lange Sicht lässt sich dieses Angebot nicht rentabel betreiben. Hinzu kommen anspruchsvoller werdende Rahmenbedingungen, so die Airline: Ab nächstem Jahr reduzieren sich die Kostenbeiträge des Bundes für die Flugsicherung substantiell. Darüber hinaus laufen politische Diskussionen darüber, welche der elf Schweizer Regionalflughäfen vom Bund künftig noch unterstützt werden sollen. Es ist nicht auszuschliessen, dass auch der Flughafen St. Gallen-Altenrhein von den Kürzungen des Bundes betroffen sein könnte.

Gleichzeitig ist noch offen, ob und wieweit die kürzlich beschlossene CO2-Abgabe auf Flugtickets respektive den Flugverkehr tatsächlich erhoben und damit die Passagier- bzw. Bewegungszahlen negativ beeinflussen wird. Die Unternehmensführung hat sich daher in den letzten Monaten intensiv mit diesen Entwicklungen befasst und ist zum Schluss gekommen, sich strategisch auf das Kernangebot ab St. Gallen-Altenrhein zu fokussie-ren. Thomas Krutzler, CEO der People’s Air Group, sagt zum Entscheid: "Wir wollen uns finanziell nachhaltig auf Entwicklungen in unserer Branche einstellen. Wir folgen dabei konsequent unserer Devise, dass wir als Nischencarrier auf Qualität statt Quantität setzen. Unser voller Fokus liegt auf dem Kerngeschäft. Das Augenmerk gilt zukünftig einzig und allein unserer Hauptverbindung nach Wien und den Urlaubsangeboten ab St. Gallen-Altenrhein."

Flugangebot ab St.Gallen-Altenrhein bleibt unverändert
"Diese Entwicklungen haben uns in unseren Überlegungen zurück zu den Wurzeln geführt", sagt Thomas Krutzler. Von Anfang an war es die Idee von People’s, als regionaler Dienstleister ein stabiler Partner für die heimische Wirtschaft zu sein. "Dafür besteht ein ungebrochen grosser Bedarf und darauf werden wir uns in Zukunft konzentrieren, um weiter in gewohnter Qualität für unsere Gäste da sein zu können. Deshalb bleibt das Flugangebot nach Wien unverändert und auch die stark nachgefragten Ferienflüge ab St. Gallen-Altenrhein sind weiter im Programm".

Jobabbau
Sehr schwer gefallen sind People’s nach eigenen Angaben die mit den Änderungen verbundenen Kündigungen von fünf Mitarbeitern. "Wir sind uns bewusst, dass damit eine sehr belastende Zeit für die betroffenen Mitarbeitenden, aber auch deren Kolleginnen und Kollegen beginnt.", wie der CEO sagt. Um die Auswirkungen so gut wie möglich abzufedern, wurden flankierende Massnahmen gesetzt: Die betroffenen Mitarbeitenden werden auf Wunsch dabei unterstützt, mit anderen Airlines zeitnah und unbürokratisch in Verbindung zu treten. Dort ist die Nachfrage nach qualifiziertem Personal groß. Neben der Unterstützung der Personalabteilung benennt People’s zusätzlich zwei unabhängige Vertrauenspersonen, die den Betroffenen auf Wunsch beratend zur Seite stehen. Die Unternehmensführung steht im Rahmen von internen Informationsveranstaltungen oder individuellen Gesprächen allen Mitarbeitenden zur Verfügung.
"Wir sind zuversichtlich, dass alle betroffenen Mitarbeitenden eine gute Anschlusslösung finden werden. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie über hohe Qualifikationen verfügen und täglich grosses Engagement und Leidenschaft für die Arbeit zeigen», sagt Thomas Krutzler. «Wenn wir ab dem kommenden Jahr unser Angebot reduzieren, dann geschieht das ausschliesslich aus Verantwortung für das Unternehmen. Nur mit Weitsicht und dem gebotenen Augenmass wird es möglich sein, People’s zukunftsfähig zu erhalten und langfristig die gewohnte Qualität bieten zu können."

(red / Peoples)