Nach gemeinsamen, konstruktiven Gesprächen in den letzten Tagen haben sich Lufthansa und die Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) heute auf eine Schlichtung zu offenen Fragestellungen in der Lufthansa Kabine geeinigt. Für die Dauer der Schlichtung gilt eine absolute Friedenspflicht bei Lufthansa. Streiks sind damit bis auf Weiteres ausgeschlossen. Mit dem Eintritt in die Schlichtung hat Lufthansa das Statusverfahren zurückgenommen und kehrt mit UFO als Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zurück. Ab sofort verhandelt der Arbeitgeberverband Luftverkehr (AGVL) zudem wieder mit UFO für alle Flugbetriebe der Lufthansa Group, bei denen es offene Tarifthemen gibt.
In den kommenden Wochen und Monaten werden Lufthansa und UFO gemeinsam im Interesse der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie der Fluggäste mit neutralen Schlichtern Lösungen für die offenen Tarifthemen und drängenden Fragen der Lufthansa Kabine erarbeiten. Unter anderem werden die von UFO zuletzt genannten Forderungen, wie zum Beispiel höhere Spesen und Purser-Zulagen, Gegenstand der Schlichtung sein. Bereits im Vorfeld konnten verschiedene Regelungen getroffen werden. Es ist auch gelungen, dass UFO eine vorab zwischen Lufthansa und Verdi verhandelte Tarifregelung übernommen hat. Das Schlichtungsverfahren wird nun vorbereitet und jede Partei wird ihren Schlichter benennen. Außerdem haben sich Lufthansa und UFO entschieden, parallel ein Moderationsverfahren durchzuführen, in dem weitere Themen erörtert werden. Es wurde vereinbart, dass die Gewerkschaft Verdi sich in den Schlichtungs- und Moderationsprozess einbringen kann.
„Die vertraulichen Gespräche mit UFO haben gezeigt, dass wir gemeinsam zu einer Lösung kommen können“, sagt Bettina Volkens, Vorstand Personal und Recht Deutsche Lufthansa AG. „Die Schlichtung ist der richtige Weg, um die drängenden Anliegen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kabine nun mit allen Beteiligten anzugehen und auch Vertrauen wiederherzustellen. Dass es nun keine weiteren Streiks bei Lufthansa geben wird, ist eine gute Nachricht für unsere Gäste.“
Sylvia De la Cruz, Vorstandsvorsitzende der UFO, sagt: „Natürlich haben wir nicht nur rein tarifvertragliche Probleme, auch andere Punkte sind dringend zu klären. Dazu wird es einen parallelen, moderierten Verhandlungsprozess geben, in dem beide Seiten einvernehmlich weitere problematische Themen klären können. Dies ist uns besonders wichtig, da unsere Kollegen auch Probleme bei Themen haben, die ein Schlichter nicht einseitig entscheiden kann. Das sind Sachen, wie das viel diskutierte Kostenmonitoring, der noch nicht gegründete Mitarbeiterfonds und viele weitere Punkte.“
(red / LH)