Mitte November hatte die österreichische Pilotenvereinigung Austrian Cockpit Association, kurz ACA, Sicherheitsbedenken hinsichtlich LaudaMotion geäußert - Mitarbeiter würden dort dermaßen unter Druck gesetzt, dass sie aus Angst vor Kündigung bei Krankenstand sogar krank zum Dienst erscheinen - wir berichteten.
Auf einer gestern im Concorde Business Park in Schwechat abgehaltenen Pressekonferenz bestritt Ryanair-Boss Michael O'Leary diese Vorwürfe einmal mehr. Niemand werde "unter Druck gesetzt", gleichzeitig sprach er der ACA sinngemäß überhaupt die Legitimation ab, derartige Kritik an der österreichischen Ryanair-Tochter LaudaMotion zu üben. Es handle sich vielmehr um eine Vereinigung von Austrian Airlines Piloten, so O'Leary. Trotz des Hinweises eines Medienvertreters, dass auch (ehemalige) FlyNIKI beziehungsweise LaudaMotion Piloten Mitglieder der ACA seien, blieb O'Leary bei seiner Darstellung.
Austrian Wings liegen zahlreiche Aussagen von betroffenen aktiven und ehemaligen LaudaMotion-Besatzungsmitgliedern vor, die von "massivem Druck im Krankenstand" und "Drohbriefen per E-Mail" berichten. Auch die entsprechenden Mails liegen unserer Redaktion sowie der Arbeiterkammer und der Gewerkschaft vida vor.
So war erst im Oktober der Fall einer Flugbegleiterin bekannt geworden, die wegen zwei Wochen Krankenstand innerhalb eines Jahres gekündigt worden war.
(red)