Ryanair ist seit 2013 in Nürnberg aktiv und hat ihr Flugangebot seitdem sukzessive ausgebaut. 2016 eröffneten die Iren eine Basis am Airport Nürnberg mit zuletzt zwei fest stationierten Flugzeugen vom Typ Boeing B737-800. Nach Hamburg wird mit Nürnberg nunmehr die zweite deutsche Ryanair-Basis im Jahr 2020 geschlossen. Bereits im November 2018 waren die in Bremen stationierten Flugzeuge abgezogen worden.
Für den Sommer 2020 waren bislang insgesamt 20 Nonstop-Ziele buchbar. Die Anzahl der Ziele wird sich voraussichtlich um zwei Drittel reduzieren, das verbleibende Drittel wird wohl mit Flugzeugen von anderen europäischen Stationierungsorten aus geflogen. Genauere Informationen liegen dem Flughafen Nürnberg noch nicht vor. Ryanair-Kunden, die bereits Tickets für Flüge ab April 2020 gebucht haben, werden von der Fluggesellschaft informiert. Bei Fragen können sich Passagiere unter www.ryanair.com/de/de/nutzliche-infos/service-center direkt an Ryanair wenden, heißt es seitens des Airports.
Dr. Michael Hupe, Geschäftsführer der Flughafen Nürnberg GmbH, erklärt: „Dies ist ein Schlag für die Metropolregion, denn das Streckennetz der Ryanair stellt derzeit das Rückgrat der europäischen Direktverbindungen des Albrecht Dürer Airport Nürnberg dar. Die Entscheidung von Ryanair wird auch zu Nachteilen für die Wirtschaft, beispielsweise im Messegeschäft und im Tourismus in der gesamten Region führen. Insbesondere die Verbindungen aus Großbritannien und Italien werden gut von ausländischen Touristen angenommen, wie man derzeit täglich auf dem Christkindlesmarkt erleben kann".
Der Airport Nürnberg wird den Fokus seiner Vertriebsmaßnahmen darauf lenken, die Lücken im Flugplan möglichst schnell zu schließen. Auch wird der Flughafen die Partnerschaft mit Ryanair fortsetzen, um das Angebot zu einem späteren Zeitpunkt wieder ausweiten zu können. Die große Nachfrage zu den bisher von Ryanair angebotenen Zielen zeigt, dass das wirtschaftliche Potenzial dafür in der Metropolregion Nürnberg klar vorhanden ist. Gleichwohl wird eine umfängliche Kompensation der wegfallenden Routen in Anbetracht der aktuellen Rahmenbedingungen eine Herausforderung darstellen, betont das Flughafen-Management in einer Aussendung.
(red / NUE)