Die Serie an technischen Problemen bei der österreichischen Ryanair-Division LaudaMotion reißt nicht ab. Nachdem allein am Sonntag und Montag zeitweise drei Flugzeuge aufgrund technischer Probleme flugunfähig (AOG = Aircraft on Ground) waren, musste nun die OE-LOW außer Betrieb genommen werden. Der Grund sind Probleme mit der Verkabelung. Gleichzeitig dient der Jet als "Ersatzteilspender" für andere Maschinen.
Denn bei mehreren A320 der LaudaMotion-Flotte sind die Sicherheitsgurte der Jumpseats der Flugbegleiter in einem dermaßen schlechten Zustand, dass sie ausgetauscht werden müssen - anderenfalls dürften diese Maschinen aus Sicherheitsgründen nicht mehr abheben, so Flugbegleiter gegenüber Austrian Wings.
Wie LaudaMotion-Piloten berichten, würden daher nun die Gurte der Sitze aus der ohnedies fluguntauglichen OE-LOW ausgebaut und als Ersatz für abgenutzte Gurte in andere Maschinen eingebaut.
Ihren vorerst letzten Flug führte die OE-LOW laut Flightradar24 am 12. Jänner durch.
LaudaMotion steht seit rund eineinhalb Monaten wegen Mängeln im Technikbetrieb unter "erhöhter Aufsicht" der Luftfahrtbehörde Austro Control.
Gegen LaudaMotion stehen seit geraumer Zeit von verschiedenen Seiten schwere Vorwürfe im Raum. Neben mutmaßlich sittenwidrigen Verträgen für das Personal, sieht die Pilotenvereinigung ACA durch den auf den Crews lastenden Druck auch die Flugsicherheit gefährdet. So werden Mitarbeiter wegen Krankenständen gekündigt, was dazu führt, dass Crewmitgliedern aus Angst um ihren Arbeitsplatz gesetzeswidrig ihren Dienst antreten. Die Gewerkschaft vida warf LaudaMotion kürzlich wörtlich vor, "auf österreichisches Recht zu pfeifen".
(red)