Vor wenigen Tagen "erwischte" es einen Rettungshelikopter (Reg.: G-WLTS, Bell 429) aus Wiltshire (Großbritannien), dessen Crew sich abends auf einem Trainingsflug über Chippenham befand. Nach Aussage des Piloten gegenüber der BBC war das gesamte Cockpit plötzlich "durch grünes Licht erhellt", er musste ein sofortiges Ausweichmanöver einleiten. Doch auch die notfallmäßige Kursänderung hielt die Person am Boden offensichtlich nicht davon ab, den Laserstrahl weiterhin auf das Luftfahrtzeug zu richten und dieses zu verfolgen. Dem Piloten gelang es schließlich, seine Maschine gegen 19:30 Uhr auf einem Schulgelände außerplanmäßig zu laden.
Chefpilot Matt Wilcox von Wiltshire Air Ambulance erläutert: "Wir mussten ein Ausweichmanöver durchführen und abdrehen, denn wenn Laserlicht auf uns gerichtet wird und auf die Scheiben trifft, wird dieses sofort überall hin reflektiert. Dadurch können auch die Augen des Piloten geschädigt werden", und ergänzt: "Wer auch immer dafür verantwortlich ist, sollte darüber nachdenken, was passieren könnte, wären wir gerade auf dem Weg gewesen, einem seiner Freunde oder Familienmitglieder zu Hilfe zu kommen. Wir hätten diesen Einsatz dann abbrechen müssen, der Patient hätte entsprechend Schaden erleiden können", erinnert der Pilot. "Leider glauben viele Menschen, solche Aktionen seien vertretbar, doch so etwas ist außergewöhnlich verantwortungslos und gefährlich."
Die Polizei fahndet nach dem Täter.
Auch in Kalifornien, USA, wurde kürzlich ein Polizeiflugzeug (Reg.: N153HP, GippsAero GA8-TC320) der California Highway Patrol nachts mit blauen Laserstrahlen anvisiert, als die Crew sich am Rückweg von einem Sucheinsatz befand. Der Pilot wurde durch das monochromatische Licht am linken Auge verletzt. Mit Hilfe des aktivierten Autopiloten konnte er jedoch Kurs halten, die Besatzung an Bord dokumentierte den Vorfall per Videokamera (siehe Titelbild). Einheiten am Boden konnten kurz darauf einen 33jährigen Verdächtigen festnehmen, dessen Motiv für die Laserattacke jedoch nach wie vor unklar ist. Auch Tage nach dem Zwischenfall beklagte der Polizeipilot weiterhin Schmerzen im Auge.
Allein in den USA werden jährlich über 5.000 solcher Laserblendungen, die gegen Luftfahrzeuge gerichtet sind, registriert.
Weltweit gelten derartige Taten als gefährliche Eingriffe in den Luftverkehr, die mit hohen Geld- beziehungsweise Freiheitsstrafen geahndet werden können.
(red Aig)