Bereits Anfang 2019 kündigte Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer bei einer Pressekonferenz an, dass der Salzburger Flughafen kräftig am Flugprogramm, den Anbindungen an die großen Drehkreuze und neuen Strecken arbeiten wird. Nun gibt es aus Sicht des Flughafens erfreuliche Neuigkeiten: Künftig wird erstmalig der saudiarabische Raum nonstop mit Salzburg verbunden sein. „Als ich Anfang 2019 gesagt habe, dass wir 2020 mit unseren Airline Partnern und Veranstaltern richtig durchstarten wollen, hatten wir einen Plan. Den Worten von damals folgen nun Taten! Mit flynas und den Verbindungen nach Riad und Jeddah haben wir nun die erste Nonstop-Verbindung in den saudiarabischen Markt. Wir haben mit den beiden Destinationen im arabischen Markt nicht nur einen wichtigen Meilenstein gelegt, sondern vereinfachen die Anreise der Gäste, welche bisher weiter entfernte Flughäfen für die Anreise nutzten,“ freut sich Flughafengeschäftsführerin Bettina Ganghofer. Nach Riad wird jeden Montag, Mittwoch und Freitag geflogen, nach Jeddah geht es am Dienstag, Donnerstag und Sonntag.
Die arabischen Gäste sind für die touristische Wertschöpfung des Salzburger Landes sehr wichtig. Mit Ausgaben von über 450 Euro pro Person und Tag und überdurchschnittlich langen Aufenthalten beleben sie die lokale Wirtschaft und liegen damit im Gästeranking im absoluten Spitzenfeld, betont der Airport in seiner Presseaussendung.
flynas
Die saudische Airline wurde 2007 als Mitglied der NAS Holding gegründet. flynas ist der führende Low-Cost Carrier Saudi Arabiens und bedient mit einer Flotte von 30 Flugzeugen der Marke Airbus A320 über 1100 wöchentliche Flüge. Das Streckennetz von flynas deckt über 70 nationale und internationale Destinationen ab. Über 38 Millionen Passagiere sind seit 2007 mit flynas von den Basen in Riad, Dschidda, Dammam und Abha abgehoben.
"Als Flugzeugfotograf freue ich mich grundsätzlich über jede neue Airline. Aber es bleibt ein schaler Beigeschmack angesichts der Menschenrechtssituation in Saudi Arabien. Ich hätte mir vom Flughafen erwartet, die täglichen Menschenrechtsverletzungen in dem Land klar anzusprechen anstatt nur über die neue Verbindung zu jubeln."
Ein Planespotter
Saudi Arabien in der Kritik
Saudi Arabien selbst steht seit geraumer Zeit in der Kritik von Menschenrechtsorganisationen. In dem Land, in dem eine besonders strenge Auslegung des Islam Staatsreligion ist, ist die Meinungsfreiheit stark eingeschränkt. Regelmäßig finden öffentliche Hinrichtungen durch Enthaupten schon wegen geringer "Vergehen" wie etwa Ehebruch, Hexerei oder Abfall vom islamischen Glauben ("Gotteslästerung") statt. Für internationales Aufsehen sorgte auch der Fall des Bloggers Raif Badawi, der 2013 wegen "Beleidigung des Islam" zu zehn Jahren Haft und 1.000 Peitschenhieben verurteilt wurde. Auch Frauen werden unter Berufung auf "islamisches Recht" seit Jahrzehnten massiv unterdrückt. Um die Pressefreiheit ist es katastrophal schlecht bestellt.
Kritik an diesen Zuständen kam vom Salzburger Flughafenmanagement jedoch - zumindest laut Presseaussendung - nicht.
(red / SZG)