Punktlandung

Luftraumüberwachung: Grüne Ahnungslosigkeit, die einfach nur noch weh tut

Eurofighter Typhoon des Bundesheeres - Foto: Austrian Wings Media Crew

Die "Nimm ein Flaggerl für Dein Gaggerl-Partei" will Eurofighter abschaffen und als Ersatz lediglich unterschallschnelle Flugzeuge beschaffen.

So engagiert und kompetent die Grünen - zumindest in ihren Anfängen - in Umweltschutzfragen ohne jeden Zweifel waren, so inkompetent treten sie nach dem Empfinden vieler Branchenkenner in Sachen Militär und Landesverteidigung auf. Das beweisen sie immer wieder aufs Neue, ohne jeden Genierer.. Bereits 2017 hatte der Autor dieser Zeilen die Schnapsidee der Grünen Ulrike Lunacek kommentiert, wonach Radar zur Überwachung des Luftraumes völlig ausreichend sei und es überhaupt keine Abfangjäger brauche. Und schon 2013, war die gleiche Dame damit aufgefallen, dass sie eine "Luftraumsperre über Syrien" gefordert hatte - natürlich ohne die Lösung, wie man eine solche umsetzen solle, mitzuliefern. Das Team des Militärluftfahrtmagazins "Airpower.at" hinterfragte Lunaceks realitätsferne Fantastereien damals kritisch und zerpflückte sie sprichtwörtlich mit knallharten Fakten.

Nun stellt der nächste Grüne seine augenscheinliche Ahnungslosigkeit in Sachen Landesverteidigung im Allgemeinen und Luftraumüberwachung im Besonderen zur Schau: David Stögmüller, so genannter Sicherheitssprecher der Öko-Partei. Seine "Qualifikation": eine Ausbildung an der Hotelfachschule Bad Leonfelden sowie ein Aufbaulehrgang Sportmanagement in Bad Ischl und Studien in Innovations- und Produktmanagement sowie Politikwissenschaften. Von militärischer Fliegerei hat der Sicherheitssprecher, der Zivildienst geleistet hat, augenscheinlich nicht die geringste Ahnung, jedenfalls wenn man seiner von ihm selbst auf den Seiten des Parlaments veröffentlichten Biographie glauben darf.

Trotzdem fühlt er sich bemüßigt und offenbar "qualifiziert", öffentlich zu erklären, dass es für die Luftraumüberwachung in Österreich überhaupt keine überschallschnellen Flugzeuge - namentlich die Eurofighter - brauche, sondern dass dafür etwa die M346 völlig ausreichend sei. Wie eine unterschallschnelle M346 im Alarmfall rasch genug ein abzufangendes Ziel erreichen und gegebenenfalls verfolgen will, lässt der "Herr Sicherheitssprecher" freilich offen.

Ohne Frage, die M346 wären ein geeigneter Nachfolger für die museumsreifen Saab 105 und eine moderne Ergänzung zum System Eurofighter. Ein Ersatz für vollwertige überschallschnelle Kamfpjets können sie jedoch keinesfalls sein.

Dem "Herrn Sicherheitssprecher" der Grünen sei ein Blick in unser Nachbarland, die Schweiz, empfohlen. Die Eidgenossen verfügen über 30 überschallschnelle Kamfpjets vom Typ F/A-18 sowie 47 ebenfalls überschallschnelle Abfangjäger vom Typ F-5E Tiger, insgesamt also fast 80 überschallschnelle Kampfjets. Österreich dagegen hat gerade einmal 15 überschallschnelle Maschinen des Typs Eurofighter. Anstatt über eine Abschaffung sollte man also vielmehr über eine massive Aufstockung der bestehenden Flotte sowie ein Upgrade der vorhandenen Maschinen nachdenken, wenn man das Thema Landesverteidigung und Luftraumüberwachung im Sinne der Bevölkerung ernst nimmt.

Bleibt einmal mehr die traurige Erkenntnis: Mit solchen "Experten", die für ihre "Kompetenz" als Nationalratsabgeordnete auch noch mit  8.930,90 Euro brutto pro Monat vom Steuerzahler alimentiert werden, brauchen sich die heimischen "Volksvertreter" wahrlich nicht wundern, wenn das Ansehen der Politik immer weiter in den Keller rasselt ...

Text: HP

Hinweis: „Punktlandungen” sind Kommentare einzelner Autoren, die nicht zwingend die Meinung der Austrian Wings-Redaktion wiedergeben.