Die österreichische Ryanair-Tochter LaudaMotion hat - wie interne Dokumente, die Austrian Wings vorliegen, belegen - alle 550 Mitarbeiter in Wien beim AMS zur Kündigung angemeldet. Dies wurde seitens des austro-irischen Billigfliegers auch gegenüber der "Austria Presse Agentur" bestätigt.
Es handle sich um eine "Vorsichtsmaßnahme", weil die Kurzarbeit für die Belegschaft noch nicht durch die Gewerkschaft Vida genehmigt worden sei. Hintergrund ist, dass bei Unternehmen, die über einen Betriebsrat verfügen, die Personalvertretung der Kurzarbeit zustimmen muss. LaudaMotion verfügt über einen gewählten Betriebsrat, dieser wird jedoch von der Geschäftsführung nicht als Belegschaftsvertretung anerkannt.
"Es ist unfassbar. Weil unser Management die von uns gewählte Belegschaftsvertretung nicht anerkennt, müssen wir leiden. Das ist eine Schweinerei sondergleichen. Wenn die Geschäftsführung endlich unsere Vertreter akzeptiert, dann gäbe es sicherlich sofort eine Lösung. Nicht die Gewerkschafter sind hier die Bösen, wie das so gerne suggeriert wird."
Ein LaudaMotion-Mitarbeiter
Folglich versuchte das Unternehmen, seine Mitarbeiter zu Einzelvereinbarungen betreffend Kurzarbeit zu überreden. Nach Angaben des Unternehmens hätten 95 Prozent der Belegschaft zugestimmt.
Das LaudaMotion-Management hofft, dass bezüglich der Kurzarbeit doch noch eine Einigung erzielt wird und die Gewerkschaft Vida der Maßnahme zustimmt.
In dem auf Englisch verfassten Schreiben an die Belegschaft erklärte LaudaMotion-Manager Andreas Gruber auch, dass sämtliche Trainingseinrichtungen der Airline mit sofortiger Wirkung geschlossen seien und alle Ausbildungen abgebrochen würden.
(red)