Die Praktik, Flugzeuge durch passagierlose "Platzrunden-Flüge" in Betrieb zu halten und so spezielle Wartungsmaßnahmen, die nach längerem Stillstand entstünden, zu umgehen, stieß nach dem kürzlichen Austrian Wings-Bericht, welcher von zahlreichen weiteren Medien aufgegriffen wurde, auf viel Kritik an der österreichischen Ryanair-Tochter LaudaMotion.
Mit heutigem Tage wurden diese Leerflüge schließlich hastig gestrichen, ehe nachmittags auch noch die Anmeldung von 550 Mitarbeitern zur Kündigung bekanntgegeben werden musste.
Das Unternehmen hielt sich mit Stellungnahmen rund um die passagierlosen Flugbewegungen der jüngsten Vergangenheit durchwegs bedeckt, argumentiert jedoch damit, die Maschinen für eventuelle "Evakuierungsflüge" im Zuge der COVID-19-Pandemie flugbereit halten zu wollen. Da diese Praxis bei anderen Airlines hingegen völlig unüblich ist, orten Brancheninsider vielmehr die Problematik einer eklatant dünnen Personaldecke bei parallel viel zu hohem Arbeitsdruck innerhalb des Technikbetriebs, welcher für LaudaMotion agiert.
Ob LaudaMotion nun in der Lage ist, die Betriebsfähigkeit ihrer Leasingmaschinen durch reguläre Wartungs- und Servicemaßnahmen zu gewährleisten, bleibt abzuwarten. Auch der Bedarf an Evakuierungsflügen in Kurz- und Mittelstreckenbereich scheint sich aktuell zu dezimieren; Repatriierungen "gestrandeter" Österreicher erfolgen derzeit vornehmlich noch von Langstreckendestinationen. Für derartige Ziele hält LaudaMotion hingegen generell keine Maschinen in ihrem Flottenpark vor.
(red CvD / Aig)