Die Fluggesellschaft Eurowings will gemeinsam mit deutschen Bauernverbänden zehntausende Erntehelfer nach Deutschland holen. Das Tochterunternehmen der Lufthansa Group bietet auf einer eigens eingerichteten Erntehelfer-Website bereits erste Services an, um dringend benötigte Saison-Arbeitskräfte schnellstmöglich an ihre Einsatzorte zu bringen. Die ersten Eurowings Sonderflüge, zum Beispiel von Düsseldorf nach Bukarest (Rumänien) und zurück, sollen bereits in dieser Woche starten.
Unter der Adresse https://www.eurowings.com/erntehelfer können Landwirte ihren konkreten Bedarf an Sitzplätzen melden sowie den gewünschten Abflugsort ihrer jeweiligen Erntehelfer und den gewünschten Ankunftsort in Deutschland. Eurowings und die Lufthansa Group werden Landwirtschaftsverbänden und Landwirten auf Basis dieses Bedarfs entsprechende Sonderflüge zur Verfügung stellen. Damit soll deutschen Landwirten in einer sehr schwierigen Lage bestmöglich geholfen und Versorgungs-Engpässen bei Obst und Gemüse entgegengewirkt werden.
Viele Betriebe können derzeit ihr Obst und Gemüse nicht ernten oder säen, weil durch die Einreiseverbote im Zuge der Corona-Krise zehntausende Erntehelfer im Land fehlen. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesinnenminister Horst Seehofer haben sich in der Vorwoche darauf verständigt, dass dringend benötigte Erntehelfer unter strengen hygienischen Auflagen per Flugzeug aus dem EU-Ausland einreisen dürfen, da immer mehr Landwirte wegen der anstehenden Ernte in Not geraten. Dafür wurde eine Einreisegenehmigung für 40.000 Saison-Arbeitskräfte erteilt.
Bauernpräsident Joachim Rukwied warnt bereits vor einer Verknappung von Obst und Gemüse. Landwirte stünden derzeit akut vor der Entscheidung, ob sie Pflanzgut abbestellen sollten. „Die Ernte wartet nicht, auch Aussaaten kann man nicht verschieben“, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner. „Um die Verbraucher auch während der Corona-Pandemie mit ausreichend und hochwertigen heimischen Lebensmitteln zu versorgen, sind die Landwirte auf die Mitarbeit ausländischer Saisonarbeitskräfte angewiesen.“
Die Lufthansa Group kann als Marktführer rasch und flexibel zahlreiche Sonderflüge in die deutsche Fläche anbieten. Eurowings ist die jeweils größte Airline an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Köln/Bonn, während die Lufthansa an ihren beiden Drehkreuzen Frankfurt und München das größte Angebot bereithält. Auch für die Standorte Berlin, Karlsruhe und Nürnberg sind Sonderflüge in Planung, abhängig von den Bedarfen der Landwirte und ihrer jeweiligen Verbände.
(red / EW)