Ein Ultimatum (manche Brancheninsider sprechen auch von "Erpressung") hatte die Ryanair der Gewerkschaft Vida gesetzt: Sollte die Gewerkschaft den neuen Kollektivvertrag für die Österreich-Sparte LaudaMotion nicht bis 21. Mai unterzeichnen, werde die Basis in Wien geschlossen. Da der neue Kollektivvertrag jedoch einerseits die Sorge um die Flugsicherheit wachsen ließ, andererseits die Einstiegsgehälter für Flugbegleiter unter der Armutsgrenze, beziehungsweise unter der Mindestsicherung lagen, hat die Gewerkschaft das Papier nicht unterschrieben.
Daniel Liebhart von der Gewerkschaft erklärte im ORF Radiojournal dazu: "Die österreichische Sozialpartnerschaft darf sich nicht von einem wild gewordenen Iren erpressen lassen." Gemeint ist damit offensichtlich Ryanair-Chef Michael O'Leary, der für seine skurrilen Auftritte und Forderungen (zB Stehplätze im Flugzeug, Benützungsgebühr für Toiletten an Bord, etc ...) bekannt ist.
O'Leary und seine Statthalter in Wien hatten bereits vor Wochen angekündigt, die Mitarbeiter der Wiener Basis mit deren Schließung am heutigen zu kündigen, sofern die Gewerkschaft die Forderung nach dem neuen KV nicht erfüllt. Obwohl die Deadline verstreichen ist, gibt es bisher keinerlei Statement von Ryanair, ob die Basis der Österreich-Marke LaudaMotion tatsächlich geschlossen wird oder nicht.
(red)