Stein des Anstoßes sei, so berichten Joint CEO Andreas Gruber und David O'Brien, dass im Zuge der jüngsten Verhandlungen mit der Gewerkschaft vida letztere die Vorlage der Individualvereinbarungen, welche Laudamotion nach eigenen Angaben zwischenzeitlich mit 94 % der in Wien basierten Piloten sowie 66 % der Flugbegleiter getroffen hat, in deutscher Sprache forderte. Diese seien, so Laudamotion in dem internen Schreiben, allerdings nur auf Englisch verfügbar, was man - ungeachtet der hierzulande gültigen Amtssprache Deutsch - als "Arbeitssprache von Laudamotion" und damit auch ausreichend ansehe.
Man gehe nun davon aus, dass vida fortan keine Zustimmung zu diesen Individualvereinbarungen erteilen werde, und Laudamotion also per 30. Mai die Schließung des Standortes Wien verkünden werde.
In der Laudamotion-"Arbeitssprache" klingt das den Mitarbeitern gegenüber lapidar wie folgt: "[...] we will announce that the Vienna A320 base will close on 30 May and your jobs will be lost [...]" - mit expliziter Betonung einer alleinigen Schuld von vida.
Nun fordert Laudamotion jene Piloten und Flugbegleiter, welche ihre individuellen Arbeitsverträge noch nicht unterzeichnet haben, dringend auf, dies noch im Laufe des Wochenendes zu tun, um so Druck auf vida auszuüben. Dies sei, so Gruber und O'Brien, die "einzige Möglichkeit, welche die Wiener A320-Basis retten könnte und damit 300 Jobs von Piloten und Flugbegleitern bei Laudamotion".
(red Aig)