Österreich

LaudaMotion-Personal: Ryanair sucht schon seit 13. Mai Ersatz für nun gekündigte Wiener Crews

Foto: Huber / Austrian Wings Media Crew

Schon mehr als eine Woche vor dem Ablauf des Ultimatums an die Gewerkschaft zur Unterzeichnung des neuen LaudaMotion-KV mit Löhnen teils unter der Mindestsicherung, begann Ryanair mit der Suche nach Ersatzpersonal.

"Erpressung" nennen viele Bracheninsider, was Ryanair mit der Gewerkschaft vida versucht hat. Sollte die Gewerkschaft nicht bis 21. Mai 2020 einen neuen KV für das Ryanair-Label LaudaMotion unterzeichnen, werde die Basis in Wien geschlossen. Den vorgelegten Vertrag mit Löhnen teils unter der Mindestsicherung und mit Dienstplänen, die laut Pilotenverband ACA Bedenken an der Flugsicherheit aufkommen ließen, konnte Vida freilich nicht unterzeichnen ohne die Arbeitnehmer nachhaltig zu verraten. Die Folge: Ryanair/LaudaMotion beschuldigte via Presseaussendung die Gewerkschaft der Vernichtung von, Zitat, "hochbezahlten Arbeitsplätzen", und kündigte die Schließung der Ryanair/LaudaMotion-Basis in Wien ein - ebenfalls via Presseaussendung.

Was Ryanair freilich nicht in der Presseaussendung bekanntgab: schon seit 13. Mai wird offenkundig über eine irische Personalleasingfirma neues Personal als Ersatz für die Wiener Besatzungen gesucht. Zwar steht in der Stellenausschreibung nicht explizit, dass Ryanair der Arbeitgeber sei, jedoch hat die "Nobox HR" bereits in der Vergangenheit Castings für Ryanair/LaudaMotion-Personal abgehalten. Gesucht werden unter anderem Piloten für den A320 - LaudaMotion ist der einzige A320-Betreiber im Ryanair-Unternehmensuniversium.

Übrigens, die Firma logiert de facto an der gleichen Adresse in Dublin wie das Unternehmen "Crewlink", über das schon seit Jahren Ryanair-Personal rekrutiert wird.

(red)