Nach dem Zusammenbruch des Dritten Reiches 1945 wurde auch Österreich von alliierten Truppen besetzt. Zwar waren die Menschen vom Joch der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft befreit, doch wirklich frei war das Land damit noch lange nicht. Denn es sollte noch weitere zehn Jahre dauern, ehe der damaligen Außenminister Leopold Figl am 15. Mai 1955 die historischen Worte "Österreich ist frei!" vor einer begeisterten Menschenmenge verkünden konnte.
Diesem geschichtsträchtigen Akt vorausgegangen waren zähe Verhandlungen mit der Sowjetunion, wobei auch der Flugplatz Bad Vöslau eine heute in der Öffentlichkeit kaum bekannte Rolle spielte.
Denn am 11. April 1955 starteten von hier aus zwei IL-14 in Richtung Moskau. An Bord war eine ranghohe österreichische Regierungsdelegation, darunter Julius Raab, Leopold Figl und Bruno Kreisky, die in der Sowjetunion über die Wiedererlangung der Souveränität Österreichs verhandelte.
Nach der Rückkehr am 15. April 1955 hielt Bundeskanzler Julius Raab noch auf dem Flugfeld eine erste Rede über den erreichten Erfolg. Der Rest ist (bekannte) Zeitgeschichte und ein wichtiger Baustein der heutigen österreichischen Identität.
(red)