Barbara Blaha, Journalistin und Herausgeberin des Magazins "Moment" bekam dieser Tage anwaltliche Post. Im Rahmen ihrer journalistischen Tätigkeit hatte Frau Blaha nämlich - ebenso wie Austrian Wings - darauf hingewiesen, mit welchen Methoden die Organisatoren der LaudaMotion-Demonstrationen versuchen, Mitarbeiter zu mobilisieren. Unter anderem postete die Kollegin einen Screenshot aus einer internen LaudaMotion-Facebook-Gruppe (Austrian Wings liegen ebenfalls mehrere Screenshots dieser Chatverläufe vor).
Auf dem Screenshot war beispielsweise zu sehen, wie Flugkapitän Thomas Gurgiser (er gab Medien selbst Interviews um seine Sicht der Dinge darzustellen) den Mitarbeitern erklärt, eine Teilnahme an der Demo sei ein "grandioses Signal nach Dublin" (Firmensitz von Ryanair, Anm. d. Red.) und sinngemäß darauf hinweist, dass es für allfällige spätere/andere Jobangebote bei Ryanair "extrem relevant" sei, bei der Demo "dabei" zu sein. Job gegen Demoteilnahme also?
Die Veröffentlichung dieser Fakten gefiel dem Kapitän offenbar nicht. Via Anwaltsschreiben wurde Barbara Blaha nun nämlich aufgefordert, das Posting "umgehend zu löschen", zudem behalte sich der Mandant der Juristin "Schadenersatzansprüche" vor.
"Hier soll kritische Berichterstattung verhindert werden. Ich werde der (juristisch haltlosen) Forderung deshalb auch nicht nachkommen", erklärte Blaha selbstbewusst via Twitter.
Glaubt man den Ergüssen einer Person, die in der Branche von einigen als Ryanair/LaudaMotion "PR-Schreiberling" bezeichnet wird, hat das Management des austro-irischen Billigfliegers vor wenigen Tagen auch bereits angekündigt, gegen eine nicht näher genannte Webseite, die angeblich "Fake News" über Ryanair/LaudaMotion verbreite, vorgehen zu wollen. Es besteht der nicht unbegründete Verdacht, dass auch mit dieser Drohung eine faktenbasierte kritische Berichterstattung, die dem Management nicht genehm ist, unterbunden werden soll.
(red)