Österreich

LaudaMotion-Demo: Personal penetrant mit Druck zur Teilnahme aufgefordert?

Foto: Austrian Wings Media Crew

Offiziell hat die Ryanair/LaudaMotion-Geschäftsführung weder mit der Demo vergangener Woche noch mit der für morgen geplanten etwas zu tun. Etliche Mitarbeiter äußerten gegenüber unserer Redaktion allerdings den Verdacht, dass die Demonstrationspläne sehr wohl vom Management gesteuert sein könnten (was dieses stets bestritten hat). Fakt ist, dass sich etliche Piloten und Flugbegleiter unter Druck gesetzt fühlen.

Offiziell stehen der Cabin Crew Base Manager sowie Flugkapitän Thomas Gurgiser hinter den Demonstrationen. Bei der Demo vergangener Woche nahmen trotz zahlreicher interner Aufrufe gerade einmal rund zehn Prozent des fliegenden Personals teil. "Etwa 70 Prozent der Flugbegleiter waren der deutschen Sprache nicht einmal richtig mächtig. Spannend bei einem Unternehmen, das sich immer wieder selbst rühmt Österreichs Low Fare Airline Nummer 1 zu sein", so ein Beobachter gegenüber Austrian Wings. 90 Prozent der Belegschaft waren dem Demoaufruf nicht gefolgt. Jene etwa 50 Mitarbeiter (75 Prozent Flugbegleiter, 25 Prozent Piloten), die vor der Vida demonstrierten missachteten teilweise den Sicherheitsabstand zur Eindämmung der Corona-Pandemie und trugen teilweise auch keine Schutzmasken, wie Fotos belegen.

Für morgen versuchen Gurgiser und die Leitung der Kabinenbesatzung daher noch einmal, möglichst viele Mitarbeiter von LaudaMotion und Crewlink zu mobilisieren - durchaus auch mit subtilem Druck. So werden die Mitarbeiter in WhatsApp-Gruppen aufgefordert, ihren "Unmut" über die Nichtunterzeichnung des KV per Mail an die Gewerkschaft zu schicken. Der Chef der Gewerkschaft mache sich bereits jetzt "in die Hose", heißt es in einem Posting des Cabin Crew Base Managers. Und weiter heißt es in einem seiner Beiträge sinngemäß, dass die Firma "auf uns schaut" und das Verhalten honorieren werde.

Auch Kapitän Gurgiser schlägt ähnliche Töne an - er schwadroniert davon, dass der Druck auf Vida "ins Uermessliche" steige und bejubelt die "Signalwirkung nach Dublin" (Sitz der Muttergesellschaft Ryanair, Anm. d. Red.).

"Auch für ein späteres Jobangebot der Firma ist es extrem relevant, wer da dabei ist", so Gurgiser.

(red)