Am 19. März zwang die weltweite Corona-Pandemie die AUA zur Einstellung des Flugbetriebes. Nach dreimonatiger Zwangspause konnte die AUA dann am 15. Juni zunächst den Europaverkehr wieder aufnehmen. Heute sollen erste Langstreckenflüge folgen.
Den Anfang machte - zumindest laut Flugplan - Flug OS 089, der um 10:15 Uhr nach Newark abheben sollte, gefolgt von OS 065 um 10:25 Uhr nach Chicago. Zehn Minuten später, um 10:35 Uhr startete dann laut Flugplan OS 093 nach Washington.
Die Praxis sah dann etwas anders aus. Während der offizielle Erstflug, die OE-LAX als OS 089 nach Newark, mit Kapitän Michael Umgeher und First Officer Martin Heinisch im Cockpit erst um 10:45 abhob, startete die OE-LAE als Kurs OS 065 nach Chicago bereits um 10:39 Uhr. Kurz darauf folgte mit der OS 93 nach Washington der dritte Langstreckenflug am heutigen Tag. Auch der Neustart nach Bangkok steht im Juli am Programm. Alle genannten Destinationen werden jeweils dreimal pro Woche angeflogen. Zum Einsatz kommen Boeing 767-300ER.
An Bord der OE-LAX nach Newark befanden sich 64 Passagiere, womit der Zweistrahler zu rund einem Drittel besetzt war. Der Rückflug ist laut AUA-Angaben ausgebucht. Kurs OS 065 nach Chicago hatte 69 Passagiere an Bord, für den Rückflug sind 78 Gäste gebucht. OS 093 nach Washington hatte gerade einmal 15 zahlende Reisende an Bord, der Rückflug ist allerdings ausgebucht - geflogen wurde die erste Rotation deshalb sogar mit einer Boeing 777-200ER.
Sowohl am Flughafen Wien als auch an Bord der AUA-Flüge gilt eine strenge Maskenpflicht.
Die Einreise aus Österreich in die USA ist zwar grundsätzlich aktuell nicht gestattet. Allerdings bestehen Ausnahmen, die es Austrian Airlines ermöglichen, diese Flüge trotzdem durchzuführen. Das betrifft zum Beispiel Umsteigepassagiere von außerhalb des Schengenraums, wie Israel, sowie Inhaber einer Green Card, US-Bürger und deren Familienangehörige, Personen mit Diplomatenstatus bzw. Mitarbeiter der Vereinten Nationen.
Der letzte reguläre Langstreckenflug vor der Corona-Zwangspause landete am 19. März in Wien. Die Maschine kam aus Chicago. In der Zwischenzeit führte Austrian Airlines diverse Rückholflüge durch, unter anderem aus Südamerika, Afrika, Australien und Neuseeland. Auch Transportflüge für medizinische Güter aus China und Malaysia fanden statt. Diese werden auch im Juli weitergeführt.
„Langsam, aber sicher kehrt die Luftfahrt wieder zurück. Die Wiederaufnahme der Langstrecke von Austrian Airlines ist ein wichtiger Impuls für die gesamte Tourismusbranche. Auch wenn es bis zum Erreichen des Vorkrisen-Niveaus noch einige Zeit dauern wird, so macht der Luftfahrtstandort Wien mit den neuen Langstreckenverbindungen weitere Schritte aus der Krise“, erläutert Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Mediziner wegen Disziplinlosigkeit der Massen besorgt
Angesichts wieder deutlich steigender Corona-Infektionszahlen zu Beginn der Ferienzeit warnen Mediziner vor zu viel Sorglosigkeit, vor allem im Urlaub. So musste kürzlich eine ganze Schule in Niederösterreich gesperrt werden. In Oberösterreich gibt es gar einen erneuten teilweisen Shutdown aufgrund der steigenden Infektionszahlen. Weiterhin gelte: Abstand halten, idealerweise einen Mund-Nasenschutz tragen, regelmäßig Händewaschen oder die Hände desinfizieren, um das Risiko einer Ansteckung zu minimieren.
"Das Virus ist nicht auf Urlaub, es ist weiterhin unter uns und es ist hochgefährlich.“
Gesundheitsminister Rudolf Anschober
Bislang starben weltweit mehr 500.000 Menschen an den Folgen des Virus. Auch in Österreich klettert die Zahl der Neuinfektionen derzeit wieder stark in die Höhe, was mit einer zunehmenden Disziplinlosigkeit der Bevölkerung zusammenhängen dürfte.
Es ist auch fraglich, wie diszipliniert Passagiere die Maskenpflicht auf einem acht- bis zehnstündigen Langstreckenflug einhalten.
(red HP)