Per Ende März betrugen die Passiva der Fluggesellschaft 26,79 Milliarden thailändische Baht, umgerechnet knapp 726 Millionen Euro.
Geschäftsführer Wutthiphum Jurangkool sagte, bedingt durch Covid-19 waren die 18 internationalen (südostasiatischen) Routen nicht bedienbar. 23 lokale Verbindungen konnten angeflogen werden, jedoch mit nur knapp einem Drittel der Frequenzen, welche vor der Pandemie angeboten worden waren. Mit dem Aus des Regelflugbetriebs hätten zudem 100 Millionen Baht monatlich (ca. 2,7 Mio. Euro) an Rückzahlungen an Passagiere erfolgen müssen. Nok Air sehe es als "Firmenphilosophie" an, "Rückzahlungen an alle Passagiere, deren Flüge währen der Coronavius-Krise nicht stattfinden konnten, so rasch als möglich abzuwickeln", so der CEO. Diese Aufwändungen hätten, neben den dramatisch gesunkenen Einnahmen, "eine schwere Last" für das Luftfahrtunternehmen bedeutet. Ungefähr 200 Passagiere warten aktuell noch auf ihre Rückzahlungen, schätzt Jurangkool.
Während einige Gläubiger der Fluggesellschaft entgegengekommen waren, beispielsweise mit Ratenvereinbarungen, überstiegen die monatlichen Fixkosten jedoch bald die monatlichen Einnahmen. Demzufolge suchte der Vorstand um ein Sanierungsverfahren an. Hierüber entscheidet nun das Gericht.
"Die Fluggesellschaft wird nicht bankrott gehen, aber wir müssen unser Liquiditätsproblem lösen", bekräftigt der Geschäftsführer.
Für die rund 1.500 Angestellten soll sich aktuell nichts ändern, und auch die Pläne, mit Ende des Jahres zwei neue Boeing 737 in die Flotte aufzunehmen, bleiben - vorerst - bestehen.
Erster Verhandlungstag für das Sanierungsverfahren ist der 27. Oktober 2020.
Nok Air wurde am 10. Februar 2004 als Sky Asia Co., Ltd. gegründet und am 16. Januar 2006 in Nok Airlines Co., Ltd. umbenannt. Die Airline unterhält ihre Basis auf dem Flughafen Bangkok-Don Mueang und betreibt dort 14 Maschinen vom Typ Boeing 737-800 sowie acht De Havilland DHC-8-400 mit einem Durchschnittsalter von 5,6 Jahren.
(red Aig)