Was es jetzt laut Austro Control brauche, sei die konstruktive Mitwirkung der Gewerkschaften, die den Ernst der Lage angesichts der aktuellen und prognostizierten Entwicklungen im Flugverkehr erkennen müssen. Zu dem von der Gewerkschaft ins Treffen geführten Kurier-Interview sagt Austro Control-Aufsichtsratsvorsitzende Mag. Karin Tausz: „Es wird an mehreren Stellen äußerst wertschätzend auf den Wert und den Verdienst der Mitarbeiter von Austro Control eingegangen.“
Einen Text der Gewerkschaft, der im Nachgang des Kurier-Interviews unter den Mitarbeiter von Austro Control verbreitet wurde, sieht Tausz umso kritischer. Die Gewerkschaft schreibt darin über Geschäftsführerin Valerie Hackl: „Von einer Frau in einer Führungsposition, einer ehemaligen Kurzzeitministerin und einer werdenden Mutter hätten wir mehr Sorgfalt im Umgang mit der Sprache erwartet.“
Reaktion der Aufsichtsratsvorsitzenden Karin Tausz: „Wer ein Unternehmen führt, macht sich bei der Gewerkschaft nicht immer beliebt. Dies zu hinterfragen, mit dem Argument, eine werdende Mutter müsse anders agieren, zeigt für mich zum einen, dass offenbar sachliche Argumente fehlen. Es führt mich aber auch zur Frage, wie sehr die Vida eigentlich kompetente Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen vertritt. Die persönliche Lebenssituation einer Geschäftsführerin heranzuziehen ist unlauter. An die Mutterrolle zu appellieren ist nicht nur schlechter Kommunikationsstil, sondern grenzt an Mobbing. Gleichzeitig auch noch an die „Frau als Führungskraft“ zu appellieren, zeigt, welche Klischees hier herangezogen werden, um Stimmung zu machen.“
Tausz fordert die Vida auf, sich dezidiert von diesem Stil zu distanzieren und zur Lösung der gemeinsamen Herausforderungen auf die Sachebene zurückzukehren.
(red / Austro Control via APA-OTS)